Partner an Beziehung mitarbeiten
Partner an Beziehung mitarbeiten

Warum Partnerschaft auf Basis des 50/50 Prinzips nicht gelingen kann

Der Irrglaube, sich in einer Partnerschaft nur als Hälfte zu betrachten und dementsprechend auch nur 50 % miteinzubringen ist echt fatal. Daraus entsteht nämlich die Erwartungshaltung, dass das, was wir nicht sind oder tun, durch die andere Person ergänzt werden muss. Was passiert aber, wenn unser Gegenüber die genau gleiche Erwartungshaltung einnimmt? Warum eine glückliche Beziehung euer beides volles Commitment braucht und weshalb du mittels innerer Arbeit den ersten Schritt machen solltest, erfährst du in dieser Episode. Löse dich von Forderungen und fest definierten Ansprüchen an deinen Partner. Beginne bei dir und beobachte, welche gigantischen Potenziale du dadurch für dich und deine Beziehung entfachst.

Ganz oder gar nicht statt Sparflamme

Seit vielen Jahrzehnten brennt sich der Glaubenssatz in unsere Beziehungsköpfe, dass es ausreicht, wenn beide Partner ihre 50 % in die Beziehung einbringen. Fakt ist, dass genau das totaler Quatsch ist. Von beiden Seiten braucht es die vollen 100 %. Zumindest wenn wir eine gesunde, glückliche und bestenfalls atemberaubende Partnerschaft führen wollen. Bringen wir nur die Hälfte unserer Power ein, wissen wir ja gar nicht, ob sie ganz zufällig zu der anderen Hälfte unseres Partners bzw. unserer Partnerin passt. Ein „Perfect Match“ wäre dann eher unwahrscheinlich.

Beziehungsarbeit beginnt bei dir

Außerdem unterstützen wir dadurch auch das System des: „Er/sie muss mich glücklich machen oder mir das geben, was ich nicht kann, bin oder habe“. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich im Rahmen des Beziehungscoachings auch immer „nur“ mit einer Partei arbeite. Anders als bei vielen Paartherapien, in denen beide erwartungsvoll vor der Therapeutin oder dem Coach sitzen und sich eigentlich immer wieder hinter den (vermeintlichen) Fehlern oder Nichterfüllungen des anderen verstecken können. Aber nur wenn wir an uns selbst arbeiten, best case gilt das für beide, verändert sich auch etwas in der Partnerschaft.

Persönlichkeitsentwicklung darf nicht zum Druckmittel werden

Viele Erfahrungsberichte aus der Paartherapie haben gezeigt, dass diese wichtigen und notwendigen individuellen Wandlungsprozesse im Gemeinsamen viel länger dauern. Aber das Gemeinsame kann sich erst so richtig durch das Einzelne herausbilden bzw. verändern. Übrigens heißt das nicht, dass wir, sobald wir an uns selbst arbeiten, auch verlangen können und sollten, dass das der andere das jetzt und sofort auch tun muss. Das beobachte ich besonders gern bei Frauen und kannte diese Haltung auch von mir selbst.

Baue auf Eigeninitiative statt auf Forderungen

Aber nur weil du eben jetzt beschlossen hast bei dir aufzuräumen, ist es doch blöd genau dieses Tempo ebenfalls von deinem Partner zu verlangen. Bisschen wie: „Ich habe Hunger, will was essen gehen und deshalb muss das bei dir jetzt auch so sein, weil ich nicht alleine gehen will“. Verständlich, aber super fordernd. Passend zum Thema Forderungen, die wir gern unter dem Deckmantel einer Bitte verschleiern, empfehle ich dir in den Beitrag „Weshalb deine Bitten einfach nicht erhört werden“ reinzulesen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wann du ehrlich bittest oder mit der imaginären Pistole auf der Brust erwartest.

Dein Weg ist nicht zwangsläufig der Beste

Zudem ist es auch irgendwie fast schon anmaßend, wenn wir davon überzeugt sind, dass, weil wir an uns arbeiten, der gleiche Einsatz auf die gleiche Weise durch unser Gegenüber erfolgen muss. Damit senden wir direkt die Botschaft aus: „Du musst das jetzt auch machen und am besten genauso wie ich, weil das der beste way to go ist.“ Damit verlassen wir direkt wieder die Augenhöhe, um die wir uns doch eigentlich bemühen. Stattdessen wollen wir unseren Partner dazu bringen etwas zu tun, was wir für uns (und damit auch für ihn/sie) am besten und genau jetzt für notwendig halten. Schwuppdiwupp sind wir wieder volle Kanne im Kontrollbedürfnis drin und wenig im Vertrauen.

Vertraue darauf, dass dein(e) Partner(in) mitzieht

Aber welche Angst steckt hier dahinter? Dass wir investieren und am Ende alleine dastehen, weil der andere nicht mitzieht? Das würde aber auch bedeuten, dass wir direkt vom Worstcase ausgehen. Vielleicht steckt hinter dem Wunsch nach Kontrolle aber auch das Gefühl von: „Ist doch unfair, wenn wieder mal nur ich an mir bzw. uns arbeite“. Und genau dieses Mangeldenken, dass du in eurer Beziehung die Leidtragende bist, führt wiederum dazu, dass du eine so hohe Erwartungshaltung einnimmst, die die andere Person vermutlich gar nicht erfüllen kann. Du definierst den Weg zum Erfolg und diesen stülpst du deinem Partner über.

In erster Linie arbeitest du für dich an dir

Augenscheinlich hast du kein Vertrauen darin, dass wenn du etwas bei dir veränderst, das auch zu Veränderungen bei deinem Partner führen kann und wird. Die Frage ist dann auch, wie ehrenhaft und pure deine Bestrebungen zur Verbesserung eurer Beziehung sind. Denn in erster Linie solltest du mit dir arbeiten, weil du das möchtest. Weil du es für richtig und wichtig erachtest. Ganz losgelöst davon, was du durch diese Arbeit bekommen wirst. Andernfalls steckst du volle Kanne in einem Wenn-Dann-Konstrukt, das auf einem Kalkül basiert, indem du dir ausmalst, was du (vom anderen) bekommst, wenn du etwa tust.

Dein Wachstum bedeutet Wachstum für deine Partnerschaft

Aus diesem Ausgangspunkt heraus an sich selbst arbeiten zu wollen, kann eigentlich nur nach hinten losgehen. Mach es für dich oder lass es. Denn du wirst im Vorfeld nicht wissen können, was sich durch die Auseinandersetzung mit dir selbst verändern wird. Anstatt mit deinen 50 % in deine Partnerschaft zu gehen, entscheidest du dich dafür dich mit deinen Themen auseinanderzusetzen und dadurch ganz automatisch mehr Power in die Beziehung einzubringen. Optimalerweise deine vollen 100 %. Nebenbei bemerkt bedeuten 100 % nicht, dass du alles „richtig“ machst und keine schlechten Momente haben darfst. Du entscheidest dich aber dafür, alles geben zu wollen und für dich und deine Handlungen Verantwortung zu übernehmen.

Einer von beiden muss den 1. Schritt machen – warum nicht du?

Selbst wenn dein Partner nur mit seinen 50 % haushaltet, hätte eure Beziehung nicht mehr nur deine und seine Hälfte, sondern ab sofort auch deine 100 %. Was zuvor addiert 100 ergeben hat, liegt jetzt schon bei 150 %. Mathematisch nicht ganz korrekt, aber you know what I mean. Schau deshalb doch erstmal, was sich verändert, wenn DU mit vollem Commitment dabei bist. Sollte es dann wirklich der Fall sein, dass du auch langfristig alleine alles gibst und dein Partner auf Sparflamme fährt, kannst du immer noch intervenieren und mögliche Optionen für dich abwägen. Eine davon wäre in der Endkonsequenz natürlich auch die Trennung.

Erwarte keine Verbesserung, wenn du nichts veränderst

Du hast nichts zu verlieren, wenn du dich aus freien Stücken für deine eigene Weiterentwicklung entscheidest. Selbst wenn der (seltene) Worstcase eintritt, du dich kontinuierlich weiterentwickelst, dein Partner aber in seinen Mustern bleiben will, hast du doch für dich selbst trotzdem gewonnen. Für die Beziehung zu dir, deiner Familie, eventuellen Kindern oder möglichen neuen Partnern. Bleiben wir aber in der Erwartungshaltung, dass erst, wenn der andere loslegt, auch du mitmachst, kann es sein, dass sich nie etwas in Richtung sonnige Zukunft bewegen wird.

Dein Bestes zu geben heißt nicht alles zu können

Schlimmstenfalls verbleiben auch von den 50 % immer weniger auf beiden Seiten und am Ende ist die Partnerschaft so destruktiv, dass sie keinerlei Mehrwert für euch hat. Wie eure 100 % aussehen, ist übrigens auch sehr individuell. Mit 100 % ist btw nicht gemeint, dass du in allen Lebensbereichen eine Granate sein musst. Mein räumliches Vorstellungsvermögen ist bspw. sehr bescheiden. Ich gehöre zur Kategorie „mit den Händen abmessen“. Mein Mann ist darin deutlich besser, weshalb wir diese Aufgaben lieber bei ihm platzieren. Trotzdem gebe ich mir Mühe und bin gewillt dazuzulernen. Während er das besser kann, habe ich ein besseres Auge fürs Detail und gehe, bevor wir Besuch bekommen, noch einmal durch die Wohnung und gebe den Dingen einen letzten Schliff.

Verzichte auf Ausreden und nützliche Hilflosigkeit

Mein Mann bemerkt dies nicht nur, er bedankt sich auch dafür und ich mich bei ihm. Wir sind also auf dem jeweils anderen Gebiet „besser“ oder eben „nicht so der Hammer“, können das aber wertschätzend miteinander kommunizieren und fühlen uns nicht angegriffen, wenn es um diese Schwachstellen geht. Anders sieht das mit dem Wäscheklassiker aus, bei dem sich einer dahinter versteckt, der andere könnte das so viel besser, obwohl es hier kaum was falsch zu machen gibt. Die Wahrheit ist, dass „Kein Bock“ dahinter steckt, was gar nicht das Problem sein muss. Wichtig ist nur, dass ihr ein Arrangement findet, das für euch beide passt.

Auch mit vollem Commitment gibt es blöde Phasen

Deine 100 % hängen also nicht wesentlich davon ab, was und das du alles super gut machst, kannst und bist, sondern wie offen und ehrlich du dich mit dir und deinen Liebsten auseinandersetzt. Passiert das auch auf der anderen Seite, kann es bei euch beiden nur laufen. Was nicht heißt, dass es nicht auch mal unangenehme Momente oder blöde Phasen gibt. Allerdings werdet ihr auf diese Weise viel konstruktiver damit umgehen können und schneller wieder aus ihnen herausfinden. Bereichert um wichtige Erkenntnisse und mehr Nähe als je zuvor.

Kreiere dir deine Wunschbeziehung

In welcher Form du mit der inneren Arbeit, also der Auseinandersetzung mit dir selbst beginnst oder weitermachst, obliegt nur dir. Du könntest mit Journaling und Meditation beginnen, einen Therapeuten aufsuchen oder dich mit anderen, die dort sind, wo du hin möchtest, austauschen. Oder du kommst zu mir ins Beziehungscoaching und wir arbeiten ganz individuell und maßgeschneidert an den Themen, die dich bisher noch blockieren, beschäftigen oder davon abhalten genau die Beziehungen zu führen, die du dir sehnlichst wünschst.

Partnerschaft beginnt bei dir

Der Ausgangspunkt für diese Arbeit ist immer die Beziehung zu dir selbst. Und genau dort beginnen wir. Mehr Infos findest du hier. Dort kannst du dich auch für einen 15-minütigen kostenfreien Clarity-Call eintragen. Meine Kalenderübersicht präsentiert dir alle frei verfügbaren Zeitslots, für die du dich anmelden kannst. Und dann schauen wir telefonisch, wo der Schuh drückt und ob bzw. wie wir zusammen arbeiten können. Ich freu’ mich auf dich! Bis dahin wünsche ich dir ganz viel Mut beim Perspektivwechsel und Spaß an deiner inneren Arbeit.

 

Love,
Nastasja

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