Baby als Beziehungskiller? 8 Tipps für eine starke Partnerschaft im ersten Elternjahr
Studien zufolge ist das Glückslevel einer Partnerschaft genau dann am niedrigsten, wenn das Baby seinen ersten Geburtstag feiert. Warum ist das so? Schlafmangel, unbefriedigte Bedürfnisse, ständige Betreuung oder fehlende Intimität sind nur einige Erklärungsversuche. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten als Liebespaar durch diese anspruchsvolle Zeit zu gehen. Und einander sogar den Rücken zu stärken, ohne das Gemeinsame aus den Augen zu verlieren. Im Rahmen 8 knackiger Tipps erfährst du, wie auch euch das gelingen kann.
Schlafmangel und ständige Betreuung
Es gibt kaum etwas Vergleichbares, dass eine Beziehung so stark verändert und auf die Probe stellt wie ein Baby. Vor allem, wenn es das Erste ist. Neben all dem Glück, dass dieses kleine Wesen erzeugt, gibt es aber auch einige Herausforderungen, vor denen die Eltern plötzlich stehen. Da hätten wir den fortwährenden Schlafmangel. Aber auch den generellen Ressourcenmangel, weil ihr euch 24/um euren Erdenbürger kümmert.
Keine Zeit für sich oder als Paar
Zudem werden eure Bedürfnisse nicht mehr so erfüllt, wie ihr es einst gewohnt wart. Ihr habt nicht nur weniger Zeit für euch selbst, sondern auch die Paarzeit bleibt viel zu oft auf der Strecke. Das Weinen und Schreien des Babys geht einem an die Substanz und ihr müsst vermutlich auch grundsätzlich erstmal in die neue Rolle als Mama oder Papa hineinfinden.
Körperliche Veränderungen und fehlende Intimität
Auch die körperliche Reise, die man als Frau und Mami hinter sich hat, hinterlässt Spuren. Neben wunden Brustwarzen, die im Wochenbett oftmals auftreten, muss man erstmal wieder zu sich finden. Zurück in den eigenen Körper und in die eigene Komfortzone. Natürlich hat auch das, Einfluss auf das Maß an Intimität, dass man als Paar sonst gewohnt war. Was könnt ihr als Paar nun tun, um an diesen Herausforderungen nicht zu zerbrechen, sondern euch als Liebespaar in dieser besonderen Phase eures Lebens zu stärken?
Gönnt einander Auszeiten
Räumt euch gegenseitig Me-Time ein. Gönnt euch Spaß und Erholung. Klingt total normal für eine glückliche Beziehung. Leidet man aber unter Ressourcen- und Schlafmangel, ist es gar nicht so leicht, nicht ins Aufwiegen zu kommen. Als Eltern neigt man nämlich permanent dazu, das eigene „Baby-Konto“ mit dem des Partners oder der Partnerin zu vergleichen. Nicht nur euer Gegenüber hat etwas davon, wenn er auftanken konnte. Auch du und euer Zuhause profitiert von neuer Energie, Lebenskraft und Dankbarkeit. Diese Auszeiten lassen sich bspw. super in einem Familienplaner eintakten.
Teilt die Nacht in Schichten auf
Euer Baby befindet sich in einer besonders schweren Phase, weil es zahnt, kränkelt oder einen Schub hat? Dann kann es auch mal sinnvoll sein, sich zu separieren, sodass man in Schichten schläft. Es müssen nicht immer beide mit dem Baby wach sein. Und ja, auch die Person, die die Care-Arbeit leistet, braucht mal nächtliche Unterstützung, wenn sie ständig aus dem Schlaf gerissen wird und sich am nächsten Tag um eure Maus kümmert. Sollte sich eure Schlafsituation gar nicht verbessern, kann auch ein Schlafcoaching oder andere professionelle Unterstützung sinnvoll sein.
Grundbedürfnisse erfüllen
Ist euer kleiner Wurm endlich auf der Welt, verschieben sich auch eure Bedürfnisse bzw. diejenigen, die primär erfüllt werden müssen. Nichts mit „Happy wife, happy life“. „Happy Baby“ ist das oberste Ziel. Aber nur weil euer Baby satt, warm und ausgeschlafen ist, zählt das nicht automatisch für dich. Achtet also darauf, dass auch ihr gut versorgt seid. Neben unseren Grundbedürfnissen wollen wir Menschen bspw. aber auch gesund, geliebt, finanziell frei und erfüllt sein.
Bleibt in Kommunikation miteinander
Geht immer wieder in die Selbstreflexion und beobachtet individuell, welche Bedürfnisse ihr derzeit habt und inwieweit diese erfüllt sind. Kommuniziert das immer wieder miteinander. Teilt euch mit, fragt nach und bleibt unbedingt im Gespräch. Denn die meisten Beziehungen gehen nicht auseinander, weil man streitet oder Konflikte hat, sondern weil man sich (innerlich) voneinander distanziert.
Zeit und Aufgaben priorisieren
Mit einem Baby kommt es einem nicht selten so vor, als würde es einem ständig an Zeit fehlen. Zeit für sich selbst, als Paar, für den Job und die Hobbys. Zeit mit Freunden, zum Aufräumen oder für Besorgungen. Wägt deshalb unbedingt ab, was euch besonders wichtig, aber auch dringlich ist. Was kann liegen bleiben? Welche Beziehungen außerhalb der Partnerschaft lohnt es sich zu pflegen? Müssen wir gerade wirklich neu streichen oder ein neues DIY-Projekt starten?
Unterstützung einfordern
Fragt nach Support in eurem Umfeld. Wartet nicht darauf, dass es euch angeboten wird, bittet explizit darum. Vor allem, wenn ihr ganz klar spürt, dass ihr Hilfe braucht. Sich einzugestehen, dass man nicht alles alleine schafft ist unglaublich stark und authentisch. „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“ heißt es. Ihr erfahrt Entlastung und euer Baby knüpft neue Beziehungen. Sind Family und Friends nicht verfügbar, tut es vielleicht auch eine Leih- bzw. Ersatzoma oder eine Nanny.
6 Sekunden für Intimität
Dass ihr als Paar weniger Zeit miteinander verbringt, ist logisch und man kann es zeitweise irgendwie verkraften. Aber vertagt es nicht wieder und wieder. Küsst euch, umarmt euch, schafft euch Zeitfenster, um euch näherzukommen. Laut dem amerikanischen Psychologen John Gottman reicht dafür schon ein 6-sekündiger Kuss aus. Füllt euren Liebestank. Am besten auf die Liebessprache, die ihr bevorzugt. Das könnte eben auch Berührung und Zärtlichkeit sein.
Kreatives Liebesleben
Auch wenn 6 Sekunden für den sexuellen Akt nicht ausreichen, sind sie immerhin ein Anfang. Gerade nach einer Schwangerschaft und Geburt muss sich besonders für die Frau erstmal wieder in ihren Körper einfinden. Nimm dir als Mami und Frau die Zeit, die du brauchst. Du hast den krassesten Job der Welt gewuppt, das verdient Props. Bleibt auch hier als Paar in Kontakt und in Kommunikation miteinander. Wenn es dann wieder intimer werden soll, solltet ihr kreativ sein. Nicht nur was die Art der Annäherung angeht, sondern auch was den Ort und die Dauer betrifft.
Unterschiedliche Elternstile akzeptieren
Habt Verständnis füreinander und helft euch dabei in die neue Rolle als Eltern zu finden. Akzeptiert die Andersartigkeit aneinander. Insofern das Baby nicht gefährdet ist oder einen Nachteil erfährt, ist es egal, wie genau der andere es wickelt, trägt, zum Einschlafen summt oder den Brei vom Mund wischt. Stärkt euch lieber den Rücken, indem ihr es als Bereicherung anseht, dass euer kleiner Süßling verschiedene Varianten angeboten bekommt. Sprecht über Unsicherheiten und verurteilt euch nicht.
Erziehungsstil und Selbstreflexion
Gleichzeitig ist es unglaublich wichtig immer mal wieder zu hinterfragen, was ich selbst als das Beste für mein Kind definiere. Was bringe ich an eigener Vorgeschichte im Umgang mit meinem Kind mit? Bin ich schnell ungeduldig oder vergleiche den Fortschritt meines Babys zu sehr mit anderen? Bin ich enttäuscht von mir, wenn ich mein Baby nicht schnell genug beruhigen kann? Werde ich wütend, wenn mein Kind nicht macht, was ich gerade für richtig halte? All das sind übrigens auch Themen, die ich im Beziehungscoaching mit meinen Klienten und Klientinnen angehe.
Unendliche Liebe für euer Kind
Sowohl die Partnerschaft als auch die Elternschaft ist maßgeblich davon beeinflusst, welche Beziehung wir zu uns selbst führen. Genau dort müssen wir immer ansetzen. Lass dich also nicht von diesen Challenges und Hürden negativ beeinflussen oder gar abschrecken. Es gibt sowohl Lösungen als auch Linderung. Und neben all dem Zeitmangel und schlechterem Schlaf erfahrt ihr etwas, was sich nicht in Worte fassen lässt. Es ist die (gemeinsame) Liebe zu eurem Kind. Tiefgehend, wunderschön und so bereichernd.
Genießt alle ersten Male
Egal an welchem Punkt du gerade stehst, mal rausgezoomt ist das erste Jahr nur ein super kleiner Bestandteil im Leben eures Kindes und im Leben von euch als Eltern. Nimm deshalb jedes erste Mal genauestens wahr. Das erste Lächeln, Baden, die kleinen Füße oder alle Krabbelversuche. Denn neben all der Entzweiung, die ihr als Paar erleben könntet, schweißt euch das auf einer Ebene zusammen, die ihr zuvor noch nicht erleben durftet.
Selbstliebe als Basis für alle Beziehungen
Falls ihr auf dieser Reise als Paar oder aber auch alleine für euch Unterstützung braucht, bin ich möglicherweise dein bester Support in Liebesangelegenheiten. Dazu zählt die partnerschaftliche, die elterliche, aber ganz besonders auch die Liebe zu dir selbst. Ich wünsche dir von Herzen ein wunderschönes erstes Jahr mit deinem Baby, mit deinem Partner oder deiner Partnerin und natürlich auch mit dir selbst.
Love,
Nastasja
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