Partner an Beziehung mitarbeiten
Partner an Beziehung mitarbeiten

Wie bereiten wir uns als Paar optimal auf eine Geburt vor?

Nach der Geburt ist vor der Beziehungskrise? Schwangerschaft, Geburt und natürlich auch die Zeit mit Baby können eine Partnerschaft stark auf die Probe stellen. Gefestigte Rollen verschieben sich und müssen sich neu definieren. Die Geburtssituation kann für beide Partner eine krasse Challenge bedeuten, die auch langfristige Folgen mit sich bringen kann. Um sich als Liebespaar optimal auf diese Phasen vorzubereiten, habe ich die 6 wichtigsten Tipps zusammengefasst. Denn was aus Liebe entsteht, sollte nicht in einer lieblosen Beziehung enden. Deshalb rein in die Selbstverantwortung und lasset die Liebe zueinander auch in herausfordernden Zeiten nicht vernachlässigen.

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Kaiserschnitt statt Geburtshausgeburt

Im vorherigen Beitrag habe ich dich mit auf die Reise meiner Geburtserfahrung genommen. Obwohl ich mich über Monate hinweg auf eine natürliche Geburtshausgeburt vorbereitet habe, kam am Ende alles anders und ich habe mich für einen Kaiserschnitt bzw. eine Bauchgeburt entschieden. Alles lief anders als ich und mein Partner das zu Beginn und während der Schwangerschaft geplant haben.

Selbstbestimmte und friedliche Geburt

Wieder und wieder wich ich von meinem favorisierten Geburtsplan ab, weil unerwartete Umstände hinzukamen, die mich zum flexibel bleiben und Umdenken bewegt haben. Plötzliche Komplikationen traten auf und ich behielt einen kühlen Kopf. Trotz Wehensturm, Fieber und grünem Fruchtwasser. Am Ende hielt ich mein gesundes Babygirl in meinen Armen und war einfach nur glücklich. Der Weg dorthin war jedoch auch herausfordernd. Und trotz aller Umwege und Stolpersteine durfte ich eine sehr selbstbestimmte und friedliche Geburt erleben.

(Mentale) Geburtsvorbereitung ist die halbe Miete

Sowohl eine Schwangerschaft als auch die Geburt selbst zählt zu den besonderen Zeiten und Erlebnissen im Leben einer Frau, eines Mannes bzw. eines Paares. „Vorbereitung ist die halbe Miete“ besagt ein weit verbreitetes Stichwort und dem kann ich sowohl als Beziehungscoach als auch als Gebärende in diesem Fall nur zustimmen. Wie ihr euch also auf die Zeit vor, während und nach der Geburt preppen könnt, verrate ich euch in den folgenden 6 Tipps.

Will ich mit diesem Partner ein Kind haben?

Allerdings gibt es eine Basis, die im besten Fall schon gegeben sein sollte. Mein Partner war von Beginn an voll in meine Schwangerschaft involviert. Logisch, es handelt sich ja um unser gemeinsames Kind. Insofern du Kinder möchtest und in einer Partnerschaft lebst, solltest du dich mindestens einmal gefragt haben, ob dieser Mann auch der Vater deines Kindes werden soll. Oder die zweite Mama. Überprüfe für dich, ob dieser Mensch dich sowohl in deiner Schwangerschaft, aber auch als Co-Parent so unterstützt und mitträgt, wie du es dir wünschst und brauchst. Don’t settle for less. So viel zu den Basics. Los gehts mit den 6 Tipps.

Nummer 1: Bereitet euch aktiv gemeinsam vor

Moritz, mein Ehemann, war bei unserem Geburtsvorbereitungskurs dabei, hat jedes Modul des Kurses „die friedliche Geburt”  mit mir durchgearbeitet, ist mit zu allen Vorsorgeterminen gegangen und hat sich für diverse Hypnosen bzw. Meditationen geöffnet. Gemeinsame Vorbereitung schweißt zusammen und verleiht dieser lebensverändernden Erfahrung, die auch mit viel Unsicherheit verbunden sein kann, ein wunderschönes Wir-Gefühl. Lass deine Partnerin das nicht alleine machen. Sei an ihrer Seite. Das intensiviert nicht nur eure Bindung, sondern auch die zu eurem gemeinsamen Kind.

Nummer 2: Besprecht eure Wünsche, Sorgen und Erwartungen

Eine Geburt ist auch für eine Liebesbeziehung eine absolute Ausnahmesituation. Ich glaube, mein Partner war besonders in den letzten Wochen der Schwangerschaft zunehmend angespannt, weil auch auf ihm ein Leistungsdruck herrschte. Seine Aufgaben während der Geburt waren breit aufgestellt. Er würde der Organisator sein, der mit den Hebammen kommuniziert, der Versorger und Unterstützer, der nicht von meiner Seite weicht. Und den Leistungs- und Erwartungsdruck, der auf der Gebärenden lastet, muss ich vermutlich nicht weiter ausführen.

Gedankenübertragung als unrealistische Erwartungshaltung

Um euch gegenseitig in euren Sorgen, Erwartungen und Wünschen zu unterstützen, müsst ihr ganz straight im Vorfeld über die Geburt sprechen. Ihr könnt nicht voneinander verlangen, dass der bzw. die andere genau weiß, was und wie ihr euch etwas vorstellt. Anstatt ausgerechnet in dieser Situation Gedankenübertragung zu verlangen, tauscht euch lieber darüber aus, was euch bewegt, wovor ihr euch fürchtet und wonach ihr euch sehnt. Ob ihr das dann alles zu 100 % so umsetzen werdet, wisst ihr vorher nicht. Und das ist total okay. Es geht dabei auch nicht um Perfektionismus, sondern um Kommunikation und Verbindung.

Nummer 3: Legt einen Geburtsplan fest

Im besten Fall solltet ihr beide fein damit sein, welche Einrichtung, Art der Geburt und welchen Plan ihr verfolgt. Ich wollte von Beginn an im Geburtshaus gebären und mein Partner war anfangs diesbezüglich unsicher. Wir haben darüber geredet, die Einrichtung gesichtet und waren schließlich happy damit es dort zu probieren. Trotzdem Realtalk an dieser Stelle. Deine Partnerin growt euer Baby über zehn Monate hinweg in ihrem Bauch und bringt es auf die Welt. Sie hat da schon ein Vorrecht, wie sie das Ganze gestalten will. Vertrau deiner Partnerin, äußere deine Bedenken, aber mach dir auch bewusst, dass sie sich in erster Linie wohlfühlen muss. Das ist die beste Voraussetzung für eine schöne Geburt.

Nummer 4: Verzeiht euch gegenseitig

Nicht selten läuft eine Geburt anders als man sie geplant hat. Ich weiß, wovon ich rede. Vielleicht wurde die Gebärende verbal ausfällig oder der Geburtsbegleiter hat nicht die perfekten Massagegriffe angewendet, die ihr geübt habt? Vielleicht waren beide zeitweise überfordert und haben sich hilflos gefühlt. Vergebt euch diese Ausfälle. Schließlich handelt es sich um eine krasse Extremsituation. Es bringt nichts, an Vorwürfen festzuhalten. Lasst gemeinsam los und konzentriert euch auf euer Ergebnis alias euer wunderschönes Baby.

Nummer 5: Reflektiert den Geburtsprozess

Bei den meisten Geburtsbegleitern handelt es sich um den Partner oder die Partnerin. Ihr erlebt also gemeinsam etwas, was ihr nie, niemals wieder vergessen werdet. Besprecht die Geburt unbedingt nach und haltet sie euch in Erinnerung. Auch dann, wenn sie super anstrengend oder frustrierend war. Dabei müsst ihr nichts refraimen, unterdrücken oder schönreden. Die meisten Geburten sind rückblickend mit sehr verschiedenen Gefühlen verbunden. Haltet an den Momenten fest, die euch noch enger zusammen geschweißt haben und findet Akzeptanz für das, was nicht so toll gelaufen ist. In jedem Fall solltet ihr euren individuellen Weg finden, das Geschehene zu verarbeiten.

Nummer 6: Geburt als Beziehungskiller? Holt euch Unterstützung

Apropos verarbeiten. Wahrscheinlich habt ihr Dinge voneinander gesehen und erlebt, die abseits des sonstigen Beziehungsalltags liegen. Von ungewollten Ausscheidungen, intimsten Einblicken oder einem Ohnmachtsanfall der Begleitung. All dies darf auch schnell wieder vergessen oder in die Schublade „Geburt“ gepackt werden. Diese Ausnahmemomente begleiten euch deshalb nicht automatisch in eurem zukünftigen Liebesleben. Für die meisten Partner ist die Ehrfurcht vor dieser Leistung so groß, dass sie gar nicht auf die Idee kämen, brüskiert zu erwähnen, was da so genau passiert ist.

Ein Baby stellt eine Partnerschaft (noch mehr) auf die Probe

Auch dein Partner ist nicht weniger stark, weil er während der Geburt kurz weggesackt ist oder nicht alles vollkommen im Griff hatte. Falls ihr dennoch bemerkt, dass die Geburtserfahrung euer Beziehungsleben stark verändert hat, solltet ihr das nicht einfach so weiterlaufen lassen, in der Hoffnung, dass es sich irgendwie bessert. Denn auch die Zeit nach der Geburt, wenn euer Babylein dann endlich bei euch ist, zieht an Ressourcen, die ihr zuvor für euch selbst oder füreinander aufgewendet habt.

Beziehungsprobleme verschwinden nicht einfach

Vielleicht seid ihr euch seit der Geburt nicht mehr so nah, wie ihr es sonst gewohnt wart. Oder euch wünschen würdet. Vielleicht geht es nur einer Partei so oder aber euch beiden. Sucht euch Unterstützung und lasst nicht zu, dass sich eure Beziehungsqualität (nachhaltig) verschlechtert. Denn wenn einmal der Wurm drin ist, gräbt er sich nur tiefer und es fällt immer schwerer ihn herauszubekommen.

Professionelle (Liebes-) Unterstützung

Wieder enger zusammenzurücken, Konflikte zu bewältigen oder einfach wieder Schwung in die Bude zu bringen, gelingt auf vielfältige Weise. Ihr könnt euch professionell beraten lassen, eine Paartherapie machen oder zu mir ins Beziehungscoaching kommen. Alleine, nacheinander oder auch mal gemeinsam. Es wäre verdammt schade, wenn ein Akt, der meist aus Liebe oder Zuneigung geschieht, dazu führt, dass ihr euch am Ende nicht mehr nah seid. Deshalb empfehle ich in die Selbstverantwortung zu kommen und proaktiv dafür zu sorgen, dass ihr wieder so richtig happy miteinander werdet.

Love,
Nastasja

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