Verwandle Neid und Missgunst in echte Dankbarkeit

Immer wieder nach links und rechts zu schauen, entfernt uns nicht nur von uns selbst, es schafft auch Raum für Neid und Missgunst. Wobei gar nicht der Vergleich das Übel aller Neidgefühle ist, sondern vielmehr die Bewertung unserer Andersartigkeit. Immerhin gibt es Gründe, weshalb ein anderer die Welt bereist, super trainiert ist und in einer mega glücklichen Beziehung lebt. Deshalb ist es wichtig zu ergründen, was genau der Grund zum Neiden ist, ob du wirklich das Gleiche willst und bereit bist dafür alles zu tun. Oder ob es einfach nur ein bisschen mehr Dankbarkeit für dein jetziges Leben braucht.

Was bringt dir der Blick nach links und rechts?

Normalerweise schaue ich nicht so gern nach links und rechts, um mich mit anderen zu vergleichen. Aber es ist genau dieses Verhalten, dass wir beim heutigen Thema aka Neid und Missgunst brauchen. Der gute alte Neid beschreibt ein Empfinden bzw. ein Gefühl, dass auf das nicht gönnen von Erfolg, Besitz oder Sein des anderen zurückgeht. Vielleicht fragst du dich manchmal, weshalb niemand bemerkt, wie gut du trainiert bist? Wie heldenhaft du all die verschiedenen Aufgaben deines Lebens meisterst oder dein Leben in das Land deiner Wahl verlegst?

Missgunst beruht auch auf Konditionierung

Das könnte daran liegen, dass deine Mitmenschen dich beneiden. Oder aber einfach zu fokussiert auf sich selbst sind, auch möglich. Neid mündet entweder im schlecht machen, herunter reden oder aber in bewusster Nicht-Kommunikation. Denn häufig ist es viel leichter etwas oder jemanden zu beneiden als in den ehrlichen Abgleich mit dir selbst zu gehen. Wie wir damit umgehen, dass jemand anderes etwas hat, tut oder lebt, was bei uns nicht der Fall ist, hängt außerdem von unserer Konditionierung ab. Also davon wie dein familiäres Umfeld wiederum damit umgegangen ist.

Deine Bewertung ist das Problem

Spätestens mit dem Eintritt in die Grundschule lernen wir, dass wir miteinander verglichen werden. Unsere Gesellschaft steht da ziemlich drauf. Und es ist nicht einmal der Vergleich, der im Neid mündet, sondern vielmehr die Bewertung dessen. Ist jemand anderes dort und du bist es (noch) nicht, fällt recht schnell die Schlussfolgerung, dass der andere besser sei und du schlechter wärst. Eigentlich ist diese andere Person aber nur dort, wo du gerade nicht bist. Nicht mehr und nicht weniger.

Vergleiche bringen Frustration oder Motivation

Neidisch zu sein ist per se nichts Schlechtes. Kein Gefühl ist schlecht, denn mit dieser Kategorisierung tun wir uns keinen Gefallen. Grenzen wir das neidisch sein aus, geraten wir in die Verdrängung, in die Selbstverleugnung und in die eigene Ablehnung. Und doch kannst du für dich entscheiden, wie du mit Neidgefühlen umgehst. Nimmst du es als Anlass, gedanklich oder wörtlich auf einen anderen Menschen loszugehen? Oder betrachtest du den Erfolg des anderen als Motivation für dich selbst?

Bist du ein Gönner oder ein Hater?

Mein Freund und ich bereisten im letzten Jahr für mehrere Monate die kanarischen Inseln. Die Reaktionen unserer Mitmenschen hätte unterschiedlicher nicht ausfallen können. Und damit auch die Aussagekraft deren individuellen Zufriedenheit. Von “Boah wie cool, will auch”, über “Aha und wie macht ihr das mit dem Job?” zu “Na ihr müsst ja ein Leben haben”. Anhand deiner eigenen Reaktion kannst du zum einen erkennen, ob du ein Gönner bist und wie du damit umgehst, wenn du bemerkst, dass da jemand eine coole Chance ergreift und du nicht.

Verzichte auf Heuchelei und falsche Freude

Natürlich sollte auch auf pseudo-positives Feedback verzichtet werden, wenn es nicht ehrlich gemeint ist. Nur um den Schein zu wahren, dass du dich freust, obwohl du es nicht tust, bringt dich nicht weiter und auch dein Gegenüber checkt das auf irgendeiner Ebene. Arbeite nicht gegen dich, wenn du bemerkst, dass dich das Glück des anderen runterzieht, indem du Freude heuchelst. Mach dir stattdessen bewusst, dass es Gründe dafür gibt, dass du etwas nicht tust oder bist.

Entwickel Wertschätzung für DEIN Leben

Weshalb reist du derzeit nicht um die Welt? Bleibst in deinem Job oder verzichtest auf den Hausbau? Vielleicht liebst du das Leben in Deutschland? Eventuell gibt dir dein Job Sicherheit, auch wenn er nicht total exciting ist? Ein Haus wäre cool, aber eine zu große Verpflichtung? Mach dir die Gründe bewusst und entwickel Dankbarkeit für all das, was du stattdessen hast.

Etabliere eine Dankbarkeitsroutine

Auch ich kenne klassische “FOMO” (fear of missing out) Momente. Aber, wenn wir ständig (wo)anders sein wollen, leben wir nie im gegenwärtigen Moment, aber dauerhaft im Mangel. Übe dich deshalb jeden Tag in Dankbarkeit. Überlege dir drei Dinge, für die du dich glücklich schätzen kannst. Am besten Dinge, die nicht zwangsläufig an eine andere Person oder eine Leistung geknüpft sind. Vielleicht hast du deinen Kaffee heute Morgen besonders intensiv genossen? Deine Pflanzen gepflegt oder dir mit deinem Partner ein entspanntes Hörbuch gegeben?

Weshalb ist jemand dort, wo du nicht bist?

Dankbarkeit schmälert das Potenzial für Neid und Missgunst. Du kannst dieses Ritual vor dem Schlafengehen gedanklich durchgehen oder nutzt ein Journal, was ich dir empfehlen würde. Schreiben hat meist nochmal einen intensiveren Effekt. On top will ich dich dazu anregen, ehrlich mit dir selbst zu sein. Denn die Person, die du beneidest, hat vermutlich auch Dinge getan, die du eben nicht getan hast.

Du bist nicht das Opfer deines Lebens

Siehst du da also einen mega kraftvollen, trainierten Menschen, solltest du real mit dir sein und dir eingestehen, dass du vermutlich nicht 6 Mal pro Woche trainierst, jeden Tag frisch kochst und hochwertige Nahrungsergänzungsmittel nutzt. Und auch der Weltenbummler hat mutige Entscheidungen getroffen und ist Risiken eingegangen, die du nicht trägst. Mecker also nicht weiter rum, wenn du deinen eigenen Popo nicht hochkriegst. Du bist nicht das Opfer deines Lebens!

Hör auf zu meckern oder krieg den Po hoch

Zieh dir dein Neid-Objekt heran und frage dich, auf was genau du neidisch bist. Und aus welchen Gründen. Willst du das auch haben? Oder glaubst du es haben zu wollen, weil es dein Umfeld oder die Gesellschaft dir suggeriert? Willst du dafür auch alles Notwendige tun? Nein? Dann hör auf zu meckern und übe dich in Akzeptanz und Dankbarkeit für das, was ist. Du willst 100 % geben? Dann go for it! Freu dich für deine Mitmenschen, auch wenn du gern das Gleiche erreichen möchtest, aber noch nicht dort bist.

Kommuniziere Neid auf wertschätzende Weise

Entweder du arbeitest daran oder du erkennst deinen State an, anstatt ihn zu hassen. Natürlich kann Neid auch kommuniziert werden, aber wie so oft macht der Ton die Musik. “Ich freue mich für dich, auch wenn ich bissi neidisch bin, weil du mir zeigst, wo ich noch nicht bin”, ist sowas von legitim. Nimm deinen Neid bewusst wahr und entscheide dich für einen gesunden Umgang. So gelangst du ganz automatisch wieder ins Gönnen und gibst anderen die Props, die sie verdienen.

Viel Spaß dabei!

Love,
Nastasja

PS: Einen weiteren coolen Artikel zum Thema Neid findest du auf der 7Mind Seite, die btw auch meine Lieblingsadresse für vielfältige und erdende Meditationen im Alltag ist.

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