

Andere Meinungen akzeptieren
Nicht selten wollen wir, dass unsere Mitmenschen das tun, was wir selbst für richtig halten. Sie sollen sich so verhalten, wie wir es würden und Entscheidungen treffen, die wir für richtig halten. Wir reiben uns an der Andersartigkeit unserer Mitmenschen. Vor allem dann, wenn sie so sind, wie wir es nie sein wollen und doch sind. Oder ebenfalls gern wären, aber aus irgendwelche Gründen lieber wegsehen. Klar es ist viel leichter andere für unsere Gefühle verantwortlich zu machen. Und einfach zu glauben, man würde am besten wissen, was richtig sei. Statt unsere Mitmenschen für ihre Andersartigkeit zu feiern, lehnen wir sie ab. Wertschätzung, Anerkennung und Liebe sehen anders aus. Genau deshalb dürfen wir unseren Projektionen auf die Schliche kommen und sie lösen.
Dich kann ich nicht leiden
Vermutlich gibt es Menschen in deinem Umfeld, die du einfach nicht abkannst. Oder aber jene, die dir am Herzen liegen und nur einzelne Facetten zeigen, die dir stinken. Und zwar so richtig. Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Lebensstile, die wir an anderen ablehnen, hängen in erster Linie mit uns selbst zusammen. Warum findet der eine den neuen Chef klasse und die andere möchte ihn am liebsten auf den Mond schießen? Wann immer du etwas an deinem Gegenüber ablehnst, deutet das darauf hin, dass du dir diesen Charakterzug bzw. dieses Verhalten ebenfalls für dich wünschst, dir aber nicht eingestehst. Oder du genau diese Sache an dir selbst ablehnst, weil du glaubst so nicht sein zu dürfen.
Die Erinnerung an eigene Mängel
Das, was du an einem anderen Menschen kritisierst, sagt weniger über diesen Menschen aus als viel mehr über dich selbst. Denken wir einmal in Richtung Partnerschaft. Vielleicht glaubst du dein Freund sei manchmal viel zu leichtsinnig, fast schon verantwortungslos. Wenn du ihm das mitteilst, gleicht das eher einer Anklage als einem gut gemeinten Rat, oder? Häufig kämpfen wir darum unsere Mitmenschen, insbesondere nahestehende Personen zu ändern. Sie erinnern uns nämlich an unsere eigenen Mängel oder längst vergessen geglaubten Schmerzen.
Warum musst du recht haben?
Genau deshalb sollen sie die Dinge so tun wie wir es gerne wollen. Erkenne die Andersartigkeit deines Partners nicht als vermeintliches Fehlverhalten an, sondern als deine individuelle Sehnsucht. Unsere Mitmenschen spiegeln uns meist das, was uns selbst fehlt. Gerade unsere Partner, Eltern und Geschwister repräsentieren Anteile in uns, die wir uns wieder aneignen dürfen. Frag dich also selbst einmal, warum du glaubst, dass dein way to go der einzig Richtige sei? Warum es dir so wichtig ist, unbedingt recht zu behalten?
Überprüfe deine Bewertungen
Jede Eigenschaft hat mindestens zwei verschiedene Perspektiven. Ist ein Mensch leichtsinnig, könntest du sein Verhalten als naiv, unreif oder verantwortungslos bewerten. Die andere Seite der Medaille würde jedoch darauf hindeuten, dass diese Person Abenteuer eingeht, freiheitsliebend und unbekümmert durchs Leben geht. Entdecke deshalb die positiven Aspekte an dem Sein, dass dich an deinem Gegenüber stört. Dadurch wird es dir auch leichter fallen zu überprüfen, ob du diese Eigenschaft an dir vermisst und endlich (wieder) leben willst.

Wir stellen uns gegenseitig auf die Probe
Es folgt ein kleiner, persönlicher Einblick in meine eigene Partnerschaft. Ich habe ein sehr gutes Zeitmanagement. Wenn ich mich dazu commite um 10 Uhr loszugehen, halte ich das ein. Unbewusst stellt mich mein Partner hier immer mal wieder auf die Probe, indem kurz zuvor ein wichtiger Anruf reinschneit, der unbedingt angenommen werden muss. Nebenbei wird sich noch angezogen und ich kann bereits absehen, dass wir es nicht pünktlich schaffen. Wahrscheinlich wird es ein paar Minuten später. In dieser Zeit werde ich immer ungeduldiger, angespannter und zunehmend genervter.
Du bist für deine Gefühle verantwortlich
In diesen Momenten könnte ich sein Verhalten und ihn selbst als egoistisch abstempeln. Als verantwortungslos und unzuverlässig. Dass er nun für meine miesen Gefühle Verantwortung trägt. Realtalk – grundsätzlich ist er immer mehr pünktlich als unpünktlich. Meist sind es maximal 10 Minuten, die wir länger brauchen. Und das auch nur bei Terminen oder Angelegenheiten, die nicht exorbitant wichtig sind. Die OP am offenen Herzen betrifft es also nie, haha.
Unsere Mitmenschen sind unsere Spiegel
Die Wahrheit ist, dass er mir in diesen Momenten meine zwanghaften und verbissenen Anteile spiegelt, die ich natürlich keinesfalls sehen will. Mein Gegenüber zeigt mir meine Tendenz auf, in solchen Momenten unnötigerweise anzuspannen. Klar heißt das auch, dass ich pünktlich und zuverlässig bin. Das ist klasse. Begebe ich mich in die Metaperspektive, wird aber deutlich, dass die Übersteuerung dieser Eigenschaften mir und meinem Umfeld eher schadet als, dass sie mir nützen. Was nicht bedeutet, dass es okay ist, wenn dich jemand bspw. eine halbe Stunde im Restaurant sitzen lässt und erst kurz vor der Angst Bescheid gibt. Das wäre eher ein Hinweis für das beschissene Zeitmanagement des anderen.
Schäm’ dich nicht für deine Fehler
Das heißt nicht, dass ich mich für die angespannten Anteile in mir schämen muss. Aber ich sollte sie kennenlernen, hinterfragen und transformieren. Vielleicht gibt es da jemanden, der auch dir vorgelebt hat, dass du stets pünktlich sein musst. Unabhängig davon, ob du dich deshalb total abhetzt und mit deinen Liebsten zerstreitest. Wer hat dir gesagt, es sei entscheidender eine Zeitangabe einzuhalten als zehn Minuten später, aber dafür entspannter anzukommen? Findest du Antworten auf diese Fragen, findest du auch die Identifikation mit dem Verhalten bzw. der Person, die dir genau das vorgelebt hat.

Welche Glaubenssätze kreieren deine Realität?
Was wäre, wenn du dieses übersteuerte Verhalten loslassen würdest? Wie würdest du dich fühlen? Klar, hier sprechen wir über Pünktlichkeit. Vielleicht hast du damit kein Thema. Vielleicht bist du neidisch auf deine Freundin, die nur 25 Stunden pro Woche arbeitet und richtig dick Geld macht. Du lehnst sie deshalb ab, weil du das auch möchtest, aber als Kind immer gehört hast, man müsse hart für Geld arbeiten und dürfte niemals ruhen. „Das Leben ist ein Kampf, wer rastet, der rostet, nur die Harten kommen in den Garten.“ Zumal es nicht nur Worte sind, die uns einprogrammiert werden, sondern auch Taten, die uns vorgelebt und entsprechend bewertet wurden.
Feiere andere für ihre Andersartigkeit
Wertschätzung, Anerkennung und Liebe bedeuten in meinen Augen nicht, den anderen zu meinem Abbild zu machen. Sondern ihn in seiner Andersartigkeit zu akzeptieren und zu feiern. Warum? Dieser Mensch zeigt dir, was du nicht hast. Das kann dich wütend machen. Du könntest diese Person deshalb hassen, ablehnen und aus deinem Leben ausschließen. Oder aber dankbar dafür zu sein, dass dieser Mensch dir dabei hilft, diese Eigenschaft in dir selbst anzunehmen und sie zu integrieren, um dich damit vollständiger zu fühlen. Das gilt für Partnerschaften, Beziehungen zu Familienmitgliedern und Freunden. Aber auch für berufliche Verbindungen.
Reflektiere deine Meinung über dein Umfeld
Vielleicht nervt dich dieser eine beliebte Kollege deshalb so, weil er ist, was du nicht bist. Ein Social Butterfly, der Menschen um sich scharrt. Entweder wärst du auch gern so, traust es dir aber nicht zu. Oder du könntest genau das ebenso gut und lehnst es an dir ab. Beobachte deine Gedanken, wenn diese eine Person in deinem Umfeld wieder auftaucht und dich wütend, neidisch oder rasend werden lässt. Was hat dieser Mensch an sich? Wie verhält er sich? Was zeigt er dir, was du (noch) nicht hast, aber dir insgeheim wünschst?
Entscheide dich für Verbindung statt Trennung
Legst du diese Gedanken für dich offen, reflektierst sie und handelst entsprechend, habe ich schon zahlreiche Male erlebt, dass einstiger Groll wie von Zauberhand verpufft. Dazu braucht es jedoch eine klare Entscheidung deinerseits, ob du dich gegen Missgunst, Neid und Hass positionieren möchtest. Bewusst und unbewusst. Dadurch schenkst du dir und deinen Mitmenschen die Möglichkeit noch tiefer gehende und leichtere Beziehungen zu kreieren. Ob nun in den eigenen vier Wänden oder auf der Arbeit. Wir alle haben eine Sache gemeinsam. Und das ist der Wunsch ein glückliches Leben zu führen.
Ganz viel Erfolg und Freude beim Detektiv-Spiel deiner eigenen Projektionen.
Love, Nastasja
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