Plötzlich schwanger. Wie bereite ich meine Partnerschaft auf ein Baby vor?

Geplant oder unerwartet, eine Schwangerschaft bedeutet Veränderung. Vielleicht sogar die krasseste Veränderung, die du in deiner Partnerschaft jemals erleben wirst. Das bringt häufig Unsicherheiten, Hürden und Ängste mit sich. Umso wichtiger ist es für alle Beteiligten Möglichkeiten zu finden, diese neue Situation gemeinsam zu meistern. Dafür braucht es Geduld, Offenheit und die Kunst, für sich selbst da zu sein. Um im Umkehrschluss auch füreinander und den kleinen, neuen Familienzuwachs da sein zu können.

Kinder gehören zum Leben dazu

Die meisten Erwachsenen werden im Laufe ihres Lebens mit diesem Thema konfrontiert. Wenn auch nicht als eigene Eltern, dann in jedem Fall als Beobachter und Beobachterinnen. Surprise, auch ich bin in diesem Jahr ganz unerwartet auf dieses Thema gestoßen. Wie das? Eigentlich müsste ich doch gerade unter Palmen einen Kombucha schlürfen, oder? Na gut, ich schiebe mal ein kurzes Update ein, damit du mir besser folgen kannst.

Ist “Goodbye Deutschland” gescheitert?

Anfang diesen Jahres haben mein Partner und ich beschlossen, Deutschland auf unbestimmte Zeit zu verlassen. Im März haben wir unsere Wohnung übergeben und all unsere Möbel verkauft. Unser gesamter Besitz passte in 20 Kartons. Parallel dazu habe ich meine Ausbildung zur psychotherapeutischen Heilpraktikerin abgeschlossen. Im März sagten wir all unseren Mitmenschen bis auf Weiteres: „bis später“. Auf Fuerteventura gestrandet lief alles anders als wir es uns erhofft hatten. Größtes Problem? Eine Wohnung. Eine Wohnung ohne super laute Nachbarn, die jemals vor 1 Uhr etwa runterfahren würden, bezahlbar und nicht ganz so krass im Nirgendwo. Mission Impossible. Zumindest für uns.

Ein Baby verändert alles

7 Umzüge und 6 Monate später wurde es auch nicht besser. Einfach kein Funken am Horizont. Und plötzlich, ungeplant und sehr überraschend, wurde mir übel. Über mehrere Tage. Ein Schwangerschaftstest später wussten wir: „Okay krass, wir werden Eltern“. Spannenderweise passierte das nur zwei Wochen nachdem mich mein Partner fragte, ob ich ihn heiraten möchte. Knapp 7 Monate nachdem wir alles in Deutschland zurückgelassen haben, standen wir vor der Wahl – in Spanien bleiben oder „nach Hause kommen“.

Die Vorteile der Heimat genießen

Hin und her gedacht, gefühlt und gesprochen, sind wir wieder in Deutschland. Und es war die absolut richtige Entscheidung. Seither wohnen wir in einer anderen neuen Stadt als zuvor, haben klammheimlich und super intim geheiratet und durften nun wieder alle Möbel mehr oder weniger neu kaufen. Tja, so spielt das Leben oder zumindest dieses Jahr. Ich habe nie verstanden, weshalb Menschen froh sind, wenn ein Jahr endlich zu Ende ist. Dieses Jahr fühle ich das sehr. Heißt nicht, dass ich irgendwas aus diesem Jahr vergessen möchte, immerhin erleben manche Menschen in ihrem ganzen Leben nicht, was ich in einem einzigen Jahr erlebt habe.

Auswirkungen der Schwangerschaft auf die Partnerschaft

Und das größte Abenteuer beginnt ja sowieso erst jetzt. So mit Kind, Partnerschaft, Selbstständigkeit, Familie und Co. Das bedeutet auch für diesen Podcast, diesen Kanal, mein Business, dass neben der Liebe und partnerschaftlichen Beziehung, auch vermehrt Kinder und deren Wirken eine Rolle spielen werden. Und obwohl ich mich “erst” in der Hälfte meiner Schwangerschaft befinde, bemerke ich bereits jetzt einige Veränderungen im Rahmen meiner eigenen Partnerschaft. Ganz zu schweigen von den Erfahrungen, die ich als Beziehungscoach mit meinen Klienten mache.

Bloß keine Veränderungen

Vereinfachen wir das Ganze mal. Erst seid ihr zu zweit. Je nachdem wie nährend und werthaltig eure Beziehung ist, fühlt ihr euch vielleicht super happy. So wie ihr zu zweit gerade seid oder ihr sehnt euch nach einem gemeinsamen Kind. Diese beiden Extreme können auf sehr unterschiedlichen Motivationen basieren. Wenn ihr beide zu zweit bleiben wollt, könnte es sein, dass ihr euch einfach so wie es gerade läuft pudelwohl fühlt. Ihr wollt keine großartige Veränderung, speziell in diesem Bereich nicht.

Bin ich bereit für ein Baby?

Oder aber ihr habt Angst vor Veränderung, scheut die Verantwortungsübernahme, seht in eurem Umfeld, was eure Freunde durch das Elternsein aufgeben müssen oder habt als Kind selbst schlechte Erfahrungen gemacht, die ihr keinesfalls weitergeben wollt. Vielleicht sehnt ihr euch nach einem Baby, weil ihr so weit seid. Weil ihr so im Reinen mit euch seid und Lust habt euch endlich auf ein kleines Wesen zu konzentrieren, dem ihr beim Erwachsenwerden helfen wollt.

Ein Kind kann keine Beziehung retten

Vielleicht wollt ihr aber auch ein Kind, weil es in eurer Partnerschaft nicht läuft. Ein Kind als die Illusion des Beziehungsretters. Oder weil ihr euch immer vorgestellt habt, in die Rolle der Mutter oder des Vaters zu schlüpfen. Oder oder oder. Vielleicht trifft nichts von alldem zu. Und es ist einfach passiert. Insofern man das Unterbewusstsein mal ausklammert. Unabhängig davon, ob ein Baby fest geplant oder überraschend eingetroffen ist, bringt es Veränderungen in das vorherige bestehende System rein.

Von Übelkeit bis Stimmungsschwankungen

Das beginnt mit der Schwangerschaft und der Erkenntnis, dass da tatsächlich ein neues Familienmitglied anklopft. Manche Frauen verspüren direkt zu Beginn deutliche Veränderungen – Übelkeit, Erbrechen, erhöhte körperliche und emotionale Sensitivität, Schmerzen etc. Diese Zustände können Tage, Wochen und Monate andauern. Natürlich beeinflussen diese Umstände nicht nur das (Er-) Leben der Frau, auch der Partner oder die Partnerin muss sich auf diese neue Situation einstellen.

Verlust von Intimität und gewohnter Dynamik

Dabei kann es passieren, dass die Intimität erstmal komplett flöten geht oder dass eine sonst so besonders umtriebige, pflichtbewusste Frau plötzlich abgeben lernen muss und bestenfalls feststellt, dass sie da einen Partner an ihrer Seite hat, der so 1000 % für sie da ist. Dazwischen ist natürlich alles möglich. Auch ich war gerade zu Beginn mit extremer Übelkeit und Müdigkeit konfrontiert. Von jetzt auf gleich brauchte ich viel mehr Zuwendung und Unterstützung. Ah ja und Verständnis. Keine leichte Aufgabe. Für keinen der beiden Parteien.

Kommunikation als heiliger Gral

Eine Schwangerschaft stellt eine Partnerschaft vor nie zuvor dagewesene Herausforderungen und Wachstumspotentiale. Und mit der Schwangerschaft beginnt in gewisser Weise auch die Elternschaft. Und auch diese beeinflusst eine Partnerschaft. Unabhängig davon, wie gut/wackelig eure Verbindung zuvor war. Und wieder funktionieren diese Prozesse und Veränderungen nur mit guter Kommunikation. Mit Offenheit, der Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln, Unterstützung und Vertrauen. Denn bereits jetzt kann ich sagen: „Joar, so ne Schwangerschaft macht schon was mit der eigenen Beziehung.“

Selbstfürsorge und Verantwortungsübernahme

Je nachdem wie intensiv oder auch herausfordernd sie erlebt wird, desto mehr Hürden stehen euch im Weg. Dieses sind nicht unüberwindbar, aber es braucht schon eine gewisse Portion Geduld, Selbstreflexion, Zuversicht und ganz besonders Humor, damit ihr das gut zusammen meistert. Es ist super wichtig, dass alle Beteiligten dafür sorgen, dass es ihnen selbst gut geht. Das Baby kann das anfangs nicht. Bei den Eltern sieht das anders aus. Natürlich auch nicht immer mit den vollen 100 %, weil sie ja eben auch für ihr Kind zur Stelle sein müssen. Aber umso mehr Ballast wir mit in unsere Beziehung zu uns selbst, unserem Partner und unserem Kind nehmen, desto weniger angenehm wird sich unser Leben anfühlen.

Lade deine Batterien immer wieder auf

Stell dir dich selbst wie eine menschliche Batterie vor, die für ihre Baby-Batterie sorgen muss. Alles, was dir als Batterie Kraft entzieht, macht es nur schwerer, mit deinen restlichen Kapazitäten für deine Baby-Batterie zu sorgen. Mit den Dingen, die dir Kraft entziehen, sind aber nicht nur so etwas wie Streitereien, Stress im Job oder andere oberflächlichere Konfliktherde gemeint. Sondern vor allem die Ursachen dieser Baustellen. Solange wir diese nicht angehen, können sich unsere Stressfaktoren auch nicht verringern. Wenn wir immer wieder etwas auf die gleiche Weise tun und das stets zu einem blöden Ergebnis führt, dürfen wir uns nicht wundern, wenn sich nichts ändert.

Gemeinsam wachsen mit Unterstützung

Natürlich gibt es auch Momente, in denen der nicht schwangere Part zurückstecken muss. Ist so. Da müssen die Männer oder Frauen an der Seite der Schwangeren auch mal durch. Immerhin produziert die Mama ein Lebewesen, da darf auch mal was durchgelassen werden, was sonst nicht geht. Kommt natürlich auf das Ausmaß und die Häufigkeit an. Denn auch für die werdenden Väter ist diese neue Dynamik nicht immer ein Zuckerschlecken. Aber reden hilft, immer. Am besten gewaltfrei. Und wenn es dann doch mal stockt oder in eine blöde Richtung geht, sucht ihr euch Support. Bei einer Hebamme, einem Therapeuten oder einem Beziehungscoach.

Happy Parents – Happy Baby

Es gibt wirklich keinen besseren Zeitpunkt als JETZT für dich und deine Partnerschaft Verantwortung zu übernehmen, sie zu pflegen und zu vertiefen. Euer Kind wird es euch danken. Denn ich glaube schon, dass an dem Satz „Happy Parents, Happy Baby“ was dran ist. Auch wenn ich jetzt schon wieder alle bereits Mamas und Papas sagen höre: „Ja, warte erstmal ab, was da noch auf dich zukommt“. Auf diese „Ratschläge“, nennen wir es doch lieber Drohungen, solltest du erstmal getrost scheißen. Konstruktive oder aktiv eingeholte Ratschläge mal ausgenommen.

Scheiß auf die “Ratschläge” unzufriedener Eltern

Lass dich nicht verunsichern und nimm nur die Dinge an, die einen echten Mehrwert für dich haben. Der Rest sagt meist mehr über die Unzufriedenheit der anderen aus als über die Genialität des vermeintlichen Ratschlags. Dann doch lieber ein gutes fundiertes Buch, dass zu dir oder euch beiden passt, ein cooler Online-Kurs oder andere Weiterbildungsmöglichkeiten. Habt dabei stets vor Augen, dass es jedem von euch zugutekommt, wenn ihr in euch investiert und euch für euch selbst und füreinander engagiert.

Beziehungscoaching mit Tiefgang

Das gilt nicht nur für Paare, die ein Kind erwarten. Es gilt ganz grundsätzlich und in jeder Lebensphase. Mit Kind, ohne Kind. Kürzlich zusammen oder seit 20 Jahren verheiratet. Falls du Fragen oder Feedback hast, melde dich immer gern bei mir. Und für beziehungstechnische Unterstützung erreichst du mich auf meiner Website. Bis dahin wünsche ich dir eine wunderbare Zeit und schicke euch ganz viel Zuversicht, Liebe und Durchhaltevermögen.

Love,
Nastasja

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