Verstehe deine Ängste und löse dich von ihnen
Ängste können uns dominieren. Sie setzen sich gegen den Verstand durch, wenn sie sich entfachen. Dann fühlen wir uns gelähmt, gejagt oder bekämpft. Unsere Ängste wollen uns das Leben nicht zur Hölle machen. Was ihr genaues Ziel ist, finden wir heraus, wenn wir uns ihnen zuwenden. Das müssen wir sogar, um uns von ihnen zu lösen. Manche deiner Ängste gehören womöglich gar nicht dir, andere sind auf die Ur-Angst vor Ablehnung zurückzuführen. Um deine Entscheidungen nicht von deinen Ängsten bestimmen zu lassen, heißt es hinschauen, integrieren und annehmen.
Frieden mit deiner Vergangenheit
Als ich vor kurzem im neuen Buch “Zurück zu mir” von Laura Malina Seiler hin und her gelesen habe, ist mir eine Passage so richtig doll im Herzen geblieben. “Denn nur wenn du in Frieden mit deiner Vergangenheit bist und dein Herz beginnen darf zu heilen, wirst du frei sein, um wieder aus der Liebe und nicht mehr aus der Angst heraus zu erschaffen”, heißt es da. Dieser Satz ist nicht nur wahr, sondern auch eine echte Aufgabe. Vermutlich eine der wichtigsten Lebensaufgabe, wenn nicht sogar die EINE wichtige.
Kämpfst du oder fliehst du?
Die Angst beschreibt einen unangenehmen Gefühlszustand, der durch eine vage und unklare Bedrohung ausgelöst wird. Die Furcht hingegen beschreibt eine sehr konkrete Bedrohung und sobald diese aktiv wird, kommen auf die Angst dann auch körperliche Reaktionen dazu. Vielleicht rast dein Herz, die Luft wird dir knapp, du zitterst oder dein Magen dreht sich um. Werden wir uns also dieser Bedrohung bewusst, reagieren wir entsprechend, um uns zu schützen. Dann heißt es fight, flight oder freeze. Entweder rennen wir weg, nehmen den Kampf an oder stellen uns tot.
Angst setzt den Verstand außer Gefecht
Deine Ängste führen nicht nur zu Veränderungen in deinem Körper und in deinen Gedanken, auch auf deine Gefühle und dein Verhalten haben sie enormen Einfluss. Das liegt einfach daran, dass unsere Angst den Verstand außer Gefecht setzen kann. Vor tausenden Jahren war das wichtig. Da hat es uns den Tod bringen können, wenn wir hin und her grübeln, ob der Säbelzahntiger nun wirklich gefährlich ist. Da hieß es, Beine oder Sperr in die Hand nehmen oder aber auf tot machen, um verschont zu werden.
Zwischen To-dos und allgegenwärtigem Stress
Und obwohl es diese Gefahren heute kaum noch gibt, steigt die Anzahl an Angsterkrankungen immer weiter. Das liegt zum einen daran, dass wir dem Thema Psychologie heute besonders offen gegenüberstehen, aber auch daran, dass wir so stark durch den Alltag rennen, dass wir nur noch selten nach innen schauen, um unseren Wünschen und Sehnsüchten zu begegnen. Wann immer du spürst, dass du besonders angespannt bist, der Stress nicht abreißt und dich (un)spezifische Ängste überkommen, heißt es innehalten und achtsam sein. Wie funktioniert das? Schau mal im letzten “achtsamen” Blogbeitrag vorbei.
Übernommene Furcht der Eltern
Stell dir dann die eine Frage: Gehört MIR diese Angst? Denn wie wir das Leben, unsere Mitmenschen und uns selbst betrachten, hängt eng mit den Bewertungen unserer Eltern zusammen. Was sich gehört und nicht gehört, ist also erlernt. Und selbst wenn wir uns bewusst gegen die moralischen Vorstellungen unserer Eltern entscheiden, schwingt deren Etikettierung unbewusst mit. Vor allem dann, wenn wir sie nicht reflektieren. Wir reagieren eher ängstlich auf die Dinge, vor denen sich Mama und Papa ängstigen. Gleiches gilt auch dann, wenn wir es genau andersherum machen.
Finde die Ursache deiner Anspannung
Um dich nicht von deiner Angst dominieren und leiten zu lassen, möchte ich dich mit fünf Schritten inspirieren, die ich für mich und meine Kunden anwende. Erkenne zuerst, um was es gerade geht und ob dir diese Angst wirklich gehört. Entdecke im Anschluss die Angst hinter der Angst alias die Ursache. Wenn du Angst davor hast, dein Partner könnte dich verlassen, hast du eigentlich Angst vor Einsamkeit. Setze dort an. Verbinde dich mit dieser Angst, indem du sie wahrnimmst, anerkennst und würdigst, dass sie dir eigentlich dienen will.
Öffne dich für das Worst-Case-Szenario
Ängste wollen dich schützen. Auch, wenn sie das mitunter auf sehr unangenehme Weise praktizieren. Erkenne ihr Potenzial. Im vierten Schritt rate ich immer zu einem Reality-Check und dem Durchdenken deines Worst-Case-Szenarios. Wenn wir im angstbesetzten Denken dort stoppen, wo es ungemütlich wird, können wir nicht erkennen, dass unsere Befürchtungen in einer realistischen Schieflage doch nicht zwangsläufig den Weltuntergang bedeuten. Aber genau diese Erkenntnis hilft uns dabei aus dem Angst-Karussell auszusteigen.
Beruhige dein Nervensystem
Der letzte Schritt bezieht sich aufs Loslassen. Beruhige dein Nervensystem und löse dich ein Stückchen von dem, was dich beunruhigt. Mithilfe von Visualisierung, Meditation, Journaling, Spazierengehen oder was immer dir “Chills” gibt. Anspannung und Entspannung sind zur gleichen Zeit nicht möglich. Unser vegetatives Nervensystem pendelt immer zwischen Anspannung (Sympathikus) und Entspannung (Parasympathikus) hin und her.
Ängste wollen wahrgenommen werden
Ansonsten ist das Motto ganz klar “sit with it”. Setz dich zu deiner Angst, nimm sie wahr und erlebe, wie sie auch wieder weiter zieht. Das macht dich unglaublich selbstwirksam. Angst hat nicht das Ziel dir das Leben zur Hölle zu machen. Sie will gesehen und beachtet werden. Sie ist zudem ein Kompass für die Lebensbereiche, Gedanken und Umstände, in denen du etwas reflektieren und verändern darfst. Und wenn du das nicht allein schaffst, such dir Hilfe. Bei einem Psychotherapeuten, Coach, Mentor, Berater oder aber deinen Liebsten.
Getrieben von der Angst vor Ablehnung
In ihrer Essenz sind die meisten Ängste auf eine Ur-Angst zurückzuführen, alias die Angst vor Ablehnung. In der Steinzeit bedeutete Ablehnung vielleicht Alleinsein und Einsamkeit, die im schlimmsten Fall zum Tod geführt hat. Einfach deshalb, weil man als Mensch in der Herde damals stärker war und besser versorgt wurde. Das ist heute nicht mehr so. Heute ist es super wichtig, dich abzugrenzen, dein Ding zu machen und für dich einzustehen.
Dein Atem als Anker im Hier und Jetzt
Im Hier und Jetzt gibt es keine Angst. Weshalb dein Atem ein so guter Anker ist, um dich in angespannten Situationen immer wieder zu beruhigen und zu ent-spannen. Integriere Liebe und Vertrauen wieder stärker in dein Leben. Denn deine Zukunft muss keine Fortführung deiner Vergangenheit sein. Angst wird oftmals auch als erwarteter Schmerz in der Zukunft beschrieben. Und das, obwohl wir die Zukunft doch gar nicht kennen.
Scheiß auf deinen Perfektionismus
Auch selbsterfüllende Prophezeiungen a la “Das schaffe ich nie, das wird sowieso nichts”, kreieren weder Zuversicht, noch Vertrauen. Sie schüren die Angst vor der Angst. Der Angst vor Ablehnung liegt zumeist ein hohes Kontrollbedürfnis zugrunde. Gleiches gilt für unseren allgegenwärtigen Perfektionismus. Realtalk – gestehe dir bitte ein, dass du nur bedingt Kontrolle über dein Leben hast.
Der Tod als Motivator
Du kannst nicht verhindern, dass man dich doof findet, dass du abgelehnt wirst und deine Pläne durchkreuzt werden. Fokussiere dich auf das, was für dich stimmig ist und verbinde dich mit den Menschen, die dir guttun, die dich weiter bringen. Mit unserer Geburt steht fest, dass wir irgendwann sterben. Für den einen ist diese Erkenntnis, für den anderen die höchste Motivation, das eigene Leben so grandios wie nur möglich zu gestalten.
Mach dein Ding trotz Angst
Es gibt dich nur einmal auf dieser Welt, in diesem Leben. Lass dich also nicht permanent von fremden Erwartungen und Ängsten leiten. Lerne sie kennen, nimm sie wahr und befreie dich von ihnen. Du musst die Dinge nicht ohne Angst tun. Das ist vermutlich unmöglich. Mach sie trotz Angst. Wenn du dabei einen Buddy brauchst, der dir unter die Arme greift, kannst du dich bei mir für ein 1:1 Mentoring melden.
Love,
Nasti
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