Weshalb wir unsere Eltern enttäuschen müssen
Als Kind deiner Eltern wünschst du dir Anerkennung, Respekt und Wohlwollen. Manchmal hast du aber das Gefühl sie zu enttäuschen oder bist von ihnen enttäuscht. Statt diese miesen und intensiven Gefühle zu unterdrücken oder als gegeben hinzunehmen, kannst du sie für dich nutzen. Denn Enttäuschungen befreien uns von Anforderungen, die andere Menschen an uns stellen. Sie verraten uns viel über unsere Wünsche und Ängste und über die Realität von Mama und Papa. Als erwachsene Menschen dürfen wir uns neu kennenlernen, um ein reifes und echtes Verhältnis auf- und auszubauen. Da gehören Enttäuschungen nicht nur dazu, sie sind sogar eine Voraussetzung dafür mehr über einander zu erfahren.
Mama und Papa als fehlerlose Helden
Wenn wir das Licht der Welt erblicken, gibt es in unserem Leben plötzlich zwei Helden. Es sind Mama und Papa, Mama und Mama oder aber Papa und Papa. Jedenfalls gibt es da diese zwei Menschen, die uns all das geben, was wir brauchen, um zu (über-) leben. Nahrung, Schutz, Geborgenheit, Nähe und Liebe. Da sie scheinbar mühelos all diese Bedürfnisse befriedigen, nehmen sie in der kindlichen Wahrnehmung fast schon eine allmächtige Position ein. Wir glauben, sie seien fehlerlos und vorbehaltlos die Allerbesten.
Aus der Abhängigkeit in die Kritik
Ihr hoher Stellenwert in unserem Leben bleibt in den ersten Jahren unseres Lebens unangefochten. Und doch kommt irgendwann der Punkt, an dem wir bemerken, dass Mama und Papa doch gar nicht so perfekt sind. Dass sie Fehler haben, bedürftig sind und durchaus unangenehme Eigenschaften mit sich bringen. Egal wie sehr sich diese beiden Menschen Mühe geben, es kommt der Moment, in dem sie uns enttäuschen. Sie werden von den einst angehimmelten Helden zu ganz normalen Menschen. Das wiegt nicht nur schwer für uns selbst, sondern auch für sie.
Löse dich aus elterlichen Anforderungen
Unsere Eltern können uns also nur enttäuschen. Denn niemand auf dieser Welt ist fehlerlos. Und aus der Sicht unserer Eltern gilt das ebenso für uns als ihre Kinder. Mama und Papa können verdammt viele Anforderungen an uns haben. Sie haben genaue Vorstellungen, wie wir unsere Partnerschaften führen sollen, wie wir eigene Kinder erziehen müssen, welches Aussehen zu uns passt und welche gesellschaftliche Stellung wir einnehmen sollten. Was sagt uns diese Summe an Anforderungen? Du kannst ihnen nicht gerecht werden.
Enttäuschungen befreien dich von fremden Erwartungen
Nicht einmal deine Eltern werden ihren eigenen Anforderungen gerecht. Es hagelt also Enttäuschungen aus jeder Ecke. Jetzt kommt der Switch. Enttäuschungen könnten deine besten Freunde werden auf dem Weg, ein erwachsenen und verbundenes Verhältnis zu deinen Eltern aufzubauen. Denn Enttäuschungen sind so viel cooler als ihr schlechter Ruf. Sie helfen dir dabei, dich von Illusionen zu befreien, die nicht der Realität entsprechen. Ent-täuschst du deine Mitmenschen, erfahren sie mehr über deine Realität und ihre eigenen Wünsche und Ängste.
Emotionale und mentale Abnabelung fördern
Setze Enttäuschungen also bewusst ein, um dich von den Anforderungen deiner Eltern zu befreien. Dadurch lernst du dich abzugrenzen und auch abzunabeln. Diese Abnabelung geht weit über einen physischen Umzug nach dem 18. Lebensjahr hinaus. Hier geht es vor allem um mentale und emotionale Abnabelung. Einen Prozess, den die meisten Menschen auch im hohen Alter nicht erfolgreich bewältigen konnten. Enttäuschungen verhelfen uns zu einem stimmigeren Leben.
Angst vor Liebesentzug und Ablehnung
Wann immer du vor einer Entscheidung stehst, dürfen dir die Erwartungen deiner Eltern und die befürchteten Konsequenzen nicht im Weg stehen. Dein Kriterium für dein Leben und deine Entscheidungen sollte es sein, wie stimmig sich etwas für dich anfühlt. Und to be honest, ob deine Eltern ihr Wohlwollen entziehen oder du nur nach den Anforderungen von Mama und Papa agierst, steht doch in keinem Verhältnis zueinander, oder?
Entscheide dich für innere Versöhnung
Genau deshalb ist es so wichtig sie zu enttäuschen, damit ihr eine Chance auf ein stetig neues Kennenlernen habt, dass euch aus der Abhängigkeit rein in die Verbundenheit bringt. In ein erwachsenes und tiefgehendes Verhältnis, sofern das möglich ist. Dafür braucht es Versöhnung, Reflexion und Vergebung. Was nicht heißt, dass eine innerliche Versöhnung automatisch dazu führen muss, dass auch im außen ein ständiger Kontakt da sein muss.
Du bleibst das Kind deiner Eltern
Du kannst deinen Eltern vergeben und dennoch für dich entscheiden, den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren. Schließlich hängt jede Beziehung an mindestens zwei Personen. Du bist kein Kind mehr. Und doch wirst du immer das Kind deiner Eltern bleiben. Mama und Papa wollen in den allermeisten Fällen, dass ihre Kinder glücklich sind. Manchmal geht es ihnen zu stark um die eigenen Konditionen zu dem dieses Glück kreiert werden sollte. Und doch sind sie glücklich, wenn du es bist.
Gesunde Abnabelung führt zu echter Verbundenheit
Im Workshop “Du bist kein Kind mehr” gehe ich auf genau diese Themen näher ein. Wir beleuchten das Drama Dreieck, dein inneres Kind, falsche Identifikationen und die Getriebenheit von Angst. Du darfst deine Wurzeln als Kraftquelle nutzen und dich von Projektionen lösen, die auch in deiner Partnerschaft verdammt hinderlich sein können. Mithilfe von Visualisierungen und Ritualen wird dir Vergebung, für dich und andere, leichter gemacht. Ebenso wie die Akzeptanz von Andersartigkeit. Raus aus der Bewertung, die tut uns nämlich gar nicht gut.
Entdecke deine Sehnsüchte und Ängste
Befreie Enttäuschungen aus ihrem Image eines “Dementors”, alle Potter-Heads wissen, was gemeint ist. Als ein unerwartet geniales Geschenk helfen dir Enttäuschungen dabei mehr über deine Sehnsüchte und Ängste zu erfahren. Und dich und deine Eltern noch besser kennenzulernen. Entlang dieses aufregenden und vermutlich wichtigsten Prozess deines Lebens rate ich zu Großzügigkeit gegenüber dir selbst, jede Menge Spaß und Leichtigkeit.
Love,
Nastasja
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