Warum scheitern so viele Beziehungen?
Eine Partnerschaft scheitert nicht nur dann, wenn sie zu einer Trennung führt. Manche Menschen leben weiterhin zusammen oder vielmehr nebeneinander her, obwohl es kaum noch Verbundenheit, Zärtlichkeit und Abenteuer miteinander gibt. Wie kommt es nun aber dazu, dass wir nicht mehr happy together sind? Es fehlt uns Menschen an Ehrlichkeit. Uns selbst gegenüber und natürlich auch in Bezug auf unsere(n) Partner(in). Dabei verleiten uns das Unterdrücken eigener Bedürfnisse, sowie eine Portion Scham und Schuld aus der Kindheit dazu, einander anzulügen und uns unsere Wünsche und Sorgen zu verheimlichen. Das gilt es aufzulösen. Denn ohne Ehrlichkeit, gibt es auch keine gesunde und werthaltige Beziehung.
Lethargisches Ausharren in gescheiterten Beziehungen
Meine Haltung als Coach steht in engem Zusammenhang mit den Gründen für das Scheitern einer Partnerschaft, die ich beruflich und privat immer wieder beobachte. Da niemand jemals in der Lage sein wird, pauschale Gründe für super unterschiedliche Menschen mit individuellen Problemen nennen zu können, werde auch ich mir das nicht anmaßen. Und doch gibt es da einige wenige, die in so gut wie jeder Beziehung zum Scheitern führen können. Spoileralarm, scheitern heißt dabei nicht immer Trennung. Es gibt zahlreiche Paare, deren Beziehung zum Status Quo „gescheitert“ ist und trotzdem leben sie mehr oder weniger weiter zusammen.
Behandle andere so wie sie es wollen
Als Beziehungscoach (und Privatperson) nehme ich die Haltung ein, dass ich Menschen nicht nur so behandle, wie ich mir das von ihnen wünsche, sondern vielmehr, dass ich sie so behandle, wie sie behandelt werden wollen. Machen wir es konkret. Möchte mein Partner nicht von mir geneckt werden, während das für mich andersherum kein Problem wäre, kann es keine gute Lösung sein es trotzdem zu tun. Nach dem Motto: „Tja Pech, für mich ist das kein Ding, also hab dich mal nicht so“.
Keine Beziehung ohne Selbstverantwortung
Damit Beziehungen gelingen, braucht es jede Menge Selbstverantwortung. Und in einer Gesellschaft, in der wir täglich mit dem Finger aufeinander zeigen, ist es fast schon normal, die Schuld für den eigenen Gefühlszustand auf andere abzuwälzen. Besonders beliebt sind dabei die nahestehenden Bezugspersonen, alias Partner und Partnerin. Mit dieser Grundhaltung kann ein Beziehungscoaching mit mir nicht gelingen. Was nicht heißt, dass dieser beschuldigende, fingerzeigende Anteil in dir nicht da sein darf. Aber es braucht die Bereitschaft in die Eigenverantwortung zu kommen und zu prüfen, welchen Anteil du an einer Situation hast.
Ehrlichkeit als Fundament einer gesunden Partnerschaft
Um in die volle Selbstverantwortung kommen zu können, braucht es mindestens eine Qualität, eine Fähigkeit und eine Entscheidung, die uns Menschen häufig schwerer fällt, als es nötig ist. Es braucht Ehrlichkeit. Zu oft sind wir uns und anderen gegenüber unehrlich, unaufrichtig und unauthentisch. „Truth hurts“ heißt es. Und genau diese Aussage trifft einen Nerv. Schon mal Nervenschmerzen gehabt? Den Ischias eingeklemmt? Das sind echt höllische Schmerzen. Und die wollen wir natürlich vermeiden. Allein schon gemäß dem eigenen menschlichen Erhaltungstrieb.
Konsequenzen für Lügen und Heimlichkeiten
Ehrlichkeit ist nicht nur eine Tugend. Sie ist das Fundament für eine gesunde und werthaltige Beziehung. Das sehe ich nicht nur als Coach so, sondern wende es auch für meine eigene Partnerschaft an. Belügen wir einander und halten mit Informationen hinterm Berg, kann das krasse Konsequenzen mit sich bringen, die eben nicht mal eben rückgängig gemacht werden können. Damit sind nicht nur Seitensprünge oder Affären gemeint. Auch das ent-lieben oder verlieben in eine andere Person entsteht nicht einfach so. Gleiches gilt für das Auseinander-leben.
Verbinde dich mit deinen Bedürfnissen
Diese Phänomene passieren nicht einfach so. So gut wie immer handelt es sich um Prozesse, die durch irgendwelche Umstände in Gang gesetzt wurden. Dabei gibt es auch verschiedene Phasen, die die Betroffenen durchleben. Vom nicht wahrhaben wollen, über das abstreiten und verheimlichen. Damit wir ehrlich mit uns und unseren Liebsten sein können, müssen wir uns wahrnehmen, uns spüren und uns fühlen. Es braucht einen Blick auf die eigene innere Welt. Auf Bedürfnisse, Glaubenssätze und Wünsche.
Angst vor echter und wahrhaftiger Kommunikation
Selbst wenn wir dann wahrnehmen, dass da was im Busch ist, dass uns die Leidenschaft fehlt oder wir uns nach mehr Freiraum für eigene Dinge sehnen, sprechen wir nicht darüber. Aus Angst, den anderen zu verletzen. Aus Angst vor ihrer oder seiner Reaktion. Aus Angst davor, verlassen zu werden. Damit schaufeln wir uns unser eigenes Beziehungsgrab. So krass sich das auch anhören mag, so wahr ist es auch.
Findet eine gemeinsame Lösung
Wenn wir nicht über unsere Gedanken, Gefühle und Wünsche miteinander reden, vor allem dann, wenn sie die Beziehung betreffen, schließen wir eine (gemeinsame) Lösung aus. Wir schließen Wachstum aus. Vielleicht denkst du jetzt: „Häh, ich kann das doch mit mir selbst klären?“ Kannst du das wirklich? Anders sieht das natürlich mit professioneller Unterstützung aus, die dir dabei hilft überhaupt erstmal zu schauen, wo der Schuh gerade drückt.
Wunden brauchen Beachtung und Versorgung
Natürlich verstehe ich die Angst davor ein offenes Gespräch zu führen, dass (weitere) Konflikte andeutet. Die Betonung liegt aber auf weiteren Konflikten. Insofern da nämlich etwas da ist, was dich bedrückt, hilft auch die Duckhaltung oder das Wegschieben nicht weiter. Du kannst eine Wunde ignorieren, in der Hoffnung, sie verschwindet. Dabei gehst du das Risiko ein, dass sie sich entzündet und dadurch viel krasser schmerzt. Oder du widmest dich ihr und versorgst sie unmittelbar. Your Choice!
Mit welcher Intention gehst du in ein Gespräch?
Natürlich kommt es, wenn du dann das Wort ergreifst, auch stark darauf an, WIE du kommunizierst. Mach dir im Vorfeld bewusst, mit welcher Intention du an deinen unwissenden Partner herantrittst. Möchtest du die Beziehung beleben oder lösen? Bist du dir einfach total unsicher und weißt nicht, was du tun sollst? Brauchst du dabei seine bzw. ihre Hilfe? Wenn wir eine kleine, große Bombe platzen lassen, dürfen wir uns vorher mit ihr auseinandersetzen. Schriftlich! Das entschleunigt und zwingt uns zum schärferen Nachdenken und Konkretisieren.
Vermeide Killerphrasen in einem Konfliktgespräch
Fällt dir das Sprechen, die direkte Konfrontation super schwer, kannst du dich auch mit einem Brief oder einer Mail an deinen Partner oder deine Partnerin wenden. Wir sind allesamt super unterschiedlich und dürfen uns vor allem in schwierigen Situationen den Weg wählen, der sich trotz Austritt aus der Komfortzone, noch am leichtesten anfühlt. Welche Botschaften du sowohl schriftlich als auch mündlich vermeiden solltest, kannst du im Beitrag zum Thema Killerphrasen nachlesen.
Schuld und Scham aus der Kindheit
Hinsehen ist oftmals so viel schwerer als wegzusehen. Das gilt auch für die eigenen Bedürfnisse. Hier spielen Schuld und Scham eine riesengroße Rolle. Und natürlich auch, wie so oft, die eigene Kindheit und wie dein Umfeld mit deinen Wünschen und Bedürfnissen umgegangen ist? Vor allem dann, wenn sie im Kontrast zu den Wünschen und Bedürfnissen deiner Bezugspersonen, meist Eltern standen. Wünsche und Bedürfnisse verpuffen nicht einfach. Wenn wir sie uns nicht bewusst machen, beschuldigen wir (unbewusst) den anderen dafür, dass wir sie selbst nicht realisieren können. Was für eine Opferhaltung.
Dein Partner ist nicht für dein Unglück zuständig
Gib dem anderen nicht die Schuld dafür, dass du nicht lebst, was du möchtest. Vor allem dann nicht, wenn du es nicht kommunizierst. Aber auch wir müssen unseren eigenen Umgang mit unserem Beau reflektieren, wenn sich dieser uns gegenüber öffnet und über Dinge, Beobachtungen und Träume spricht, von denen wir uns kritisiert fühlen. Oder die nicht zu unseren eigenen Erwartungen und Zielen passen. Möchtest du das Beste für deinen Partner, auch wenn das negative, aber tragbare Konsequenzen für dich haben könnte? In einer Partnerschaft muss man über ALLES sprechen können.
Erlaube dir deine Triebe und Wünsche
Ich beobachte oft, dass wir uns selbst so stark limitieren und Triebe, Lust und Wünsche gar nicht (gedanklich) zulassen und sie tief, tief, tief in eine Schachtel packen, um sie gedanklich auf den Meeresgrund zu verfrachten. Das ist so scheiße kurz gedacht. Diese Schachtel ist nämlich trotz ihrer kleinen Größe so stark, dass sie immer wieder an die Wasseroberfläche kommt. Natürlich findet man auch in einem offenen Gespräch nicht immer direkt eine Lösung, die für beide Seiten optimal stimmig ist.
Partnerschaft als größte Projektionsfläche
Unsere Partner spiegeln uns so krass. Lassen wir das zu, lernen wir so viel über uns selbst. Und wieder heißt es „Mut zur Ehrlichkeit“. Wenn auch du mutig sein willst, ehrlich auf dich, dein Leben und deine Beziehung blicken willst, lade ich dich von ganzem Herzen in mein Coaching ein. Meine Philosophie zum Thema Partnerschaft kennst du ja bereits und wenn diese für dich matcht oder dich inspiriert, dann lass uns mit einem kostenfreien 15-minütigen Clarity Call starten, indem wir den Status Quo deiner Beziehung beleuchten. Ganz viel Kraft und Spaß (!) beim ehrlich sein.
Love,
Nastasja
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