Partner an Beziehung mitarbeiten
Partner an Beziehung mitarbeiten

Noch ein Baby oder erstmal Paartherapie? Die Frage nach dem zweiten Kind.

Wo liegt die perfekte Anzahl an Kindern? Sind Einzelkinder egoistisch und dürfen deshalb keine bleiben? Und was würde ein weiteres Kind mit der Partnerschaft machen? Sind wir bereit für eine erneute Fahrt auf dem Ressourcenmangel-Karussell? All das bespreche ich mit Julia, ebenfalls Mama eines zweijährigen Kindes, selbstständige Business-Frau und liebgewonnene Freundin. Es geht um die wiedergewonnene Freiheit, der Druck einer wachsenden Familie von außen und die mangelnde Stabilität der eigenen Liebesbeziehung mit dem ersten Kind.

Die perfekte Anzahl an Kindern

Die Frage nach dem zweiten Kind beschäftigt unglaublich viele Paare. Entweder weil sie grundsätzlich in der Familienplanung stecken, also über die „perfekte“ Anzahl der Kinder sprechen. Oder aber, weil sie bereits ein Kind haben. Manche Paare gehen auch bewusst in die Reflexion und fragen sich, welcher Übergang intensiver war. Von keinem Kind auf das Erste, oder aber von Nummer eins auf zwei?

Familienzuwachs? Bereicherung oder Belastung?

Gemeinsam mit Julia Groß, Freundin, ebenfalls selbstständig und Mama eines zweijährigen Kindes, diskutiere ich die Vorzüge eines zweiten Kindes, aber auch welche Herausforderungen die Familienerweiterung mit sich bringen kann. Bereits als unsere Kinder noch Babys waren, haben wir über die Veränderungen gesprochen, die eine Partnerschaft mit dem Elternsein durchläuft.

Erfolgreich als Mama?

Zwei Jahre später ist der Drahtseilakt zwischen den Rollen als Mama, Partnerin, Frau, Freundin und Business-Babe noch immer krass spürbar. Ein Baby nimmt viel Raum ein, genauso wie ein Kleinkind. Den Raum für das Kind und die Beziehung zu halten, bedeutet für uns beide einen Kraftakt. Allem gerecht zu werden? Eine unmögliche Challenge, die Frust bedeutet und Nerven kostet. 

Projektionsfläche Partnerschaft 

Das eigene Kind darf nicht hinten runterfallen und auch die Karriere soll nicht leiden. Also ist es oftmals ein leichtes, dass die Partnerschaft degradiert wird. Mal abgesehen vom Haushalt, den Hobbys und Freundschaften. Gleichzeitig nutzen wir unsere Partner häufig als Prellbock, weil wir unsere Emotionen nicht an unseren Kindern oder aber Klienten und Kunden auslassen können. Logisch, aber fatal.

Mehr Kinder, weniger Beziehung 

Spannenderweise wollten wir beide immer mindestens zwei Kinder. Und spannenderweise passt diese Vorstellung derzeit überhaupt nicht in unsere Lebensrealitäten. Das liegt noch immer an teils unbefriedigten Grundbedürfnissen wie ausreichend Schlaf, achtsamer Nahrungsaufnahme, finanzieller Freiheit oder Zeit für sich zu haben. Aber auch an dem Fakt, dass sie Partnerschaft eben nicht mehr die ist, die sie war, als man nur im Duett unterwegs war.

Zuwachs als No-Go für wacklige Beziehungen

Die Frage ist jedoch, ob sie das jemals wieder sein kann? Aber selbst wenn wir sie neu definieren und akzeptieren, dass Drei eben nicht mehr Zwei sind, ist der Anspruch an die Qualität einer Beziehung trotzdem da. Sicherlich kann man als Paar in alle möglichen Situationen hinein wachsen. Oder auch das nächste Kind irgendwie wuppen. Aber zu welchem Preis?

Zurückgewonnene Freiheit erneut verlieren 

In diesen Momenten sind wir uns nicht sicher, ob ein zweites Kind die Beziehung überleben würde. Klingt drastisch und die Folgen wären es auch. Vor allem, weil es sich allmählich so anfühlt, als würde wieder mehr Platz für uns und unsere Partnerschaften entstehen. Durch die Kita, Verwandte, aber auch die zunehmende Selbstständigkeit des Kindes. Wieso also jetzt wieder von vorne starten? 

Kein Kind rettet eine Beziehung 

Eine Beziehung sollte stabil sein, wenn man ein Kind oder gar ein weiteres Kind in die Welt setzen möchte. Denn weder kann ein Kind eine Beziehung verbessern, noch sollte es dafür verantwortlich sein. Insofern meine Partnerschaft also nicht gefestigt und gleichzeitig in Leichtigkeit ist, wäre es doch fahrlässig, jetzt mit dem nächsten Kind weiterzumachen, oder? 

Respekt vor Großfamilien

Das bedeutet nicht, dass Nachwuchs nur dann kommen darf, wenn alles zu 100 % in Butter ist. Dann wird das nämlich nie passieren. Wir wollen auch keinesfalls Family-Shaming betreiben oder das für Paare, die bereits mehrere Kinder haben und planen, bewerten. Allerdings halten wir eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Status Quo und den Auswirkungen auf die Zukunft für selbstverantwortlich und schlichtweg erwachsen. 

Eine Frage der Ressourcen

Die Debatte darum, ob ein Kind kein Kind sei oder nichts gravierender ist als der Übergang von keinem Kind auf das Erste, ist ebenfalls überflüssig. Denn natürlich hat sich unser Leben verändert, seitdem wir Eltern sind. Und natürlich würde sich eine weitere Veränderung einstellen, wenn ein weiteres Würmchen dazukommt. Und daraus resultiert wiederum die Frage nach den Ressourcen und Prioritäten der Eltern. 

Bedürfnisse bewusst zurückstellen 

Sind unsere Batterien ausreichend aufgeladen, sodass wir akuten Schlafmangel, das Zurückstellen eigener Bedürfnisse und Einschränkungen der erst zurückgewonnen Freiheit wieder aushalten können? Solange ich diese Frage nicht mit überwiegend mit „Ja“ beantworten kann, empfinde ich es als unsinnig an die Familienerweiterung zu denken. 

Traumatische Schwangerschaft und Geburt

Außerdem sind es die Frauen, die eine weitere Schwangerschaft und Geburt durchleben, also dementsprechend doppelt stimmberechtigt sind, wenn es um das Thema „zweites Kind“ geht. Ganz besonders, wenn eine Schwangerschaft oder Geburt für sie traumatisch war. Wobei es natürlich im Rahmen von Adoption & Co. andere Möglichkeiten für einen Familienzuwachs gibt.

Wochenbett mit zwei Kindern

Die Wahrheit ist, dass man sich mit einem Kind gut aufteilen kann. Mit zwei Kindern sieht das schon wieder anders und deutlich herausfordernder aus. Bedenkt man nur mal das Wochenbett, fällt auf, dass auch das nie so entspannt sein kann, wie das Erste. Denn das erste Kind ist ja auch noch da. Samt aller Bedürfnisse, die durch das Zweite vielleicht so gar noch stärker und präsenter werden. 

Egoistische Einzelkinder?

Ich liebe mein Kind, aber nur damit es ein Geschwisterkind bekommt, kann ich nicht alle anderen Faktoren ausblenden. Denn vielleicht tun wir unseren Kindern einen größeren Gefallen, als Eltern glücklicher zu sein als sie bloß kein Einzelkind bleibenzulassen. Und ja, niemand hat so einen schlechten Ruf wie ein Einzelkind. Egoistisch und verwöhnt? Ich glaube, da spielt eher die Erziehung und Begleitung eine Rolle als die bloße Anzahl der Geschwister. 

Konkurrenz um Me-Time 

Heißt das, dass es niemals ein zweites Kind geben wird? Hell, no. Oder vielleicht doch? Es handelt sich hier um eine Momentaufnahme. Denn nicht nur, dass die Kinder größer werden, auch die Beziehung verändert sich. Im besten Fall in eine bessere und glücklichere Richtung. Beziehungen sind dynamisch, genau wie das Leben mit Kind. 

Kann ich wieder geben? 

Und wenn ihr jedes Jahr ein weiteres Kind bekommen wollt, ist auch das vollkommen fein. Hauptsache, es passt für euch. Und genau auf diesen Satz solltet ihr euch immer wieder besinnen. Ob ihr kein Kind, eines oder ganz viele habt. Für uns steht jedoch fest, dass wenn ich nicht wieder in der Haltung des Geben-Wollens oder Geben-Könnens bin, sondern mit dem eigenen Partner um die Erfüllung der individuellen Bedürfnisse konkurriere, der Zeitpunkt für ein weiteres Kind schlichtweg noch nicht gekommen ist. Und das ist okay. 

Love, Nastasja

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