Partner an Beziehung mitarbeiten
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Erotische Abenteuer für Paare – Das Spiel mit Wünschen und Grenzen

Man könnte meinen, dass Sexualität bei Paaren überhaupt kein Trigger-Thema sein dürfte. Immerhin kennt man sich sehr gut und weiß, was der andere mag oder aber nicht abkann. Umso spannender ist es, dass 80 % der Menschen Probleme haben vor, während oder nach dem Sex zu kommunizieren. Im Interview mit Dr. Madita Hoy gehen wir dieser Dynamik auf den Grund. Dabei stellt sie „Curious Touch“ vor, ein Spiel, dass sie mit ihrem Geschäftspartner entwickelt hat, um Paaren einen Rahmen zu geben, auf spielerische und tiefgründige Weise ihre Sexualität gemeinsam zu erforschen. Es wird hot, lustig und deep.

Zwischen Vertrauen und Langeweile in langfristigen Beziehungen

Eigentlich müssten Liebespaare in langfristigen Beziehungen doch wissen, was der jeweils andere mag und dementsprechend die beste Grundlage für ein erfülltes Sexleben haben. Oder? Auf der einen Seite gibt es natürlich viel mehr Vertrauen zueinander als das beim Casual Sex oder One-Night-Stands der Fall ist. Andererseits ist es nicht selten, dass mit zunehmender Dauer einer Beziehung auch Langeweile und starre Routinen auftreten können. Zudem fehlt es in einer länger bestehenden Beziehung häufig auch an Neugier und Entdeckergeist, den man gerade zu Beginn einer Partnerschaft ganz aktiv lebt.

Gehemmte Kommunikation aus Angst vor Ablehnung

Gleichzeitig ist es so, dass wir uns am Anfang einer Beziehung noch nicht so sehr trauen, klar anzuzeigen, was uns gefällt und was nicht, was wiederum zur Folge hat, dass wir Berührungen oder eine bestimmte Art von Intimität gar nicht mögen, das aber auch nicht kommunizieren. Was wiederum häufig zu einem Teufelskreis führt, weil unser Gegenüber von unserer Abneigung nichts weiß. Wir selbst sagen wiederum nichts, weil wir ihn oder sie nicht verletzen oder ablehnen wollen und die eigentliche Geste, gar nicht schätzen, weil wir sie eben nicht als Geste oder Liebkosung empfinden.

Das Spiel mit Wünschen und Grenzen

Mit Dr. Madita Hoy, Sexualwissenschaftlerin und Psychologin, habe ich über all diese Themen gesprochen. Gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Florian hat sie ein Spiel entwickelt, bei dem es darum geht, mit den eigenen Wünschen und Grenzen zu spielen. Und natürlich auch mit denen des Partners oder der Partnerin. “Curious Touch” schickt Paare auf ein erotisches Abenteuer, bei dem sie sich auf verschiedenen Ebenen näher kommen, aber vor allem jede Menge Spaß zusammen haben. Und ja, ich selbst durfte es auch ausprobieren. Spoileralarm: ich finde es großartig.

Kommunikation beim Sex? No-Go oder Must-have?

Paare, die langfristig sexuell zufrieden sind, kommunizieren gut miteinander. Nicht nur rund um den Akt, sondern auch inmitten des Geschehens. 80 % der Menschen geben jedoch an, dass sie Schwierigkeiten haben über Sex und vor allem beim Sex miteinander zu kommunizieren. Stellen wir mitten im Geschehen fest: „Ah, das mag ich irgendwie gar nicht“, teilen wir das nicht mit, weil wir unser Gegenüber nicht kränken oder verletzen wollen. Die meisten Menschen wollen das grundsätzlich nicht. Und schon gar nicht mit ihren Liebsten.

Das Unwissen über die eigenen Bedürfnisse

Eine andere Ursache für die gehemmte Kommunikation könnte aber auch sein, dass wir oftmals gar nicht wissen, was wir anstelle dieser Berührungen möchten oder aber wir übergehen dieses “nicht-schön-finden” und lassen es einfach passieren. Es wäre ja auch viel einfacher, wenn wir das mögen würden, was uns geboten wird. Dann gäbe es keinen Konflikt. Dass wir aber mit diesem konfliktscheuen Verhalten unser sexuelles Potenzial verschwenden und sogar mehr Distanz untereinander kreieren, ist uns dabei nicht bewusst.

Gefangen im (männlichen) Leistungsdruck

Oftmals haben wir in Kindheit und Jugend, besonders als Mädchen und Frauen, gar nicht so detailliert unseren Körper erforschen können, sodass wir als Erwachsene mitunter nicht wissen, was uns gefällt und was nicht. Bei Männern ist es häufig der verspürte Leistungsdruck, der sie davon abhält, richtig freie und erfüllende Intimität zu (er-)leben. “Viele Männer machen ihren sexuellen Selbstwert vom Orgasmus der Frau abhängig”, betont Madita. Männer fühlen sich also bestätigt, wenn ihre Partnerin zum Höhepunkt gekommen ist. Herausforderungen und Hürden beim Thema Sex sind jedoch auch geschlechterübergreifend.

Curious Touch – Sexualität spielerisch erforschen

In ihre Arbeit lässt Madita sowohl ihre Perspektive als Frau, als auch die Erfahrungen ihres männlichen Geschäftspartners Florian mit einfließen. Mit „Curious Touch“ haben sie ein Spiel entwickelt, bei dem Paare gemeinsam auf sensible Weise ihr Sexualität spielerisch und auch tiefgründig erforschen. Es dreht sich alles um die Kommunikation beim Sex. Vor, während und danach. Als Paar geht man gemeinsam auf Entdeckungsreise, agiert dabei in verschiedenen Rollen, stets als Team.

Rollenspiele für mehr Tiefgang und Vergnügen

Eine Person schlüpft in die Rolle der sinnlichen Katze, die klare Grenzen aufzeigen kann. Die andere Person agiert als “Streichelperson” und darf auf die Reaktionen der Katze eingehen, wobei sie nur das anbietet, was ihr auch selbst gefällt. Klingt erstmal stark nach Petplay, kann aber ganz individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Heißt konkret, dass ihr mauzen könnt oder lediglich die typischen Charaktereigenschaften der jeweiligen Rollen im Hinterkopf behaltet.

Nein sagen vs. Nein akzeptieren

Beide Rollen sollen mit Freude ausgefüllt werden. Zu zweit entdeckt man erstmal im Gespräch, was man (sexuell) aneinander schätzt, was Spaß macht, aber welche inneren Ganoven es auch gibt, die jeder individuell als eine Art Päckchen mitbringt. Wie gut kann ich Nein sagen und wie gut kann ich ein Nein annehmen? Danach erforscht man gemeinsam sinnliche Berührungen und kommuniziert mit Worten, aber auch nonverbal, was man will und was nicht. Es wird explizit, sexy und spicy. Aber auch sehr tiefgründig.

Negative Glaubenssätze im Schlafzimmer

Spätestens bei der Auseinandersetzung mit den inneren Ganoven, also jenen, die uns davon abhalten, sagenhafte Intimität zu leben, stellt man fest, dass sie weit über das Schlafzimmer hinaus gelten. “Glaubenssätze, die uns im Sex begleiten, begleiten uns auch im Alltag” fasst Madita zusammen. Ob das die Sorge um das eigene Aussehen ist, der Druck zu performen oder aber die Angst davor, zu viel zu sein. Wenn ich im Job Probleme damit habe, Grenzen zu setzen, wird mir das auch im Rahmen von Intimität schwerfallen. Anders als mit einem Fragenkatalog kann im Rahmen eines Spiels viel besser ausgetestet und umgesetzt werden. Und gerade weil es als Spiel stattfindet, ist man offener und nimmt Wünsche oder Grenzen des anderen nicht so persönlich.

Konsens in heterosexuellen Beziehungen

Curious Touch basiert auf dem „Wheel of Consent“ von Betty Martin. Es besagt, dass ich einerseits etwas geben kann, indem ich den anderen berühre oder ich gebe etwas, indem ich mich berühren lasse. Gerade in heterosexuellen Beziehungen findet hier oft ein Missverständnis über dieses Geben statt. Denn wenn dein Partner Freude daran hat, deinen Popo zu kneten, profitiert er selbst (auch) davon. Der also mehr berührt, ist nicht derjenige, der deshalb mehr gibt. Weil er selbst durch die Berührung etwas erhält. Wenn ich also das Gefühl habe, dass ich gebe, indem ich gewähre, habe ich auch weniger Angst davor mit etwas (anderes) zu wünschen.

Safe Space für Konfliktthemen und Bedürfnisse

Alle Fragen und Anregungen im Rahmen des Spiels sind lösungsorientiert und manchmal auch angenehm schlüpfrig formuliert. Genau deshalb kreist man als Paar aber auch nicht um Konflikte. Man kreiert gemeinsam einen Safe Space, um auch über brisante oder unangenehme Themen zu sprechen. Aber auch der physische Space sollte passen. Auch wenn man Curious Touch in Etappen spielen kann, sollte man schon darauf achten, dass der Vibe und der Rahmen passen. Ruhe und Zeit sind die besten Begleiter, aber auch keine Ausrede dafür, dass man auf den perfekten Zeitpunkt warten müsste.

Intimität soll Spaß machen

Egal in welcher Etappe oder Phase ihr in eurer Beziehung seid, Curious Touch eignet sich sowohl für Menschen, die aus einer Situationship eine Beziehung machen wollen als auch für Paare, die seit 30 Jahren das Bett teilen. Und solltet ihr während oder nach dem Spiel feststellen, dass es neben dem Spaß-Faktor trotzdem größere Konflikte gibt, denen ihr euch zuwenden solltet, gibt es zahlreiche Möglichkeiten diese anzugehen. Vielleicht sogar mit professioneller Unterstützung durch eine Sexualberatung oder natürlich auch bei mir im Beziehungscoaching.

Curious Touch als Geschenk
Madita und Florian haben ihre Crowdfounding Kampagne gestartet, welche du supporten kannst, indem du dir Curious Touch vorbestellst. Entweder als Entdeckungsreise für euch selbst oder aber als Geschenk an Freunde oder andere nachstehende Personen. Da ich es selbst ausprobiert habe, kann ich nur ganz parteiisch sagen: go for it, es lohnt sich sehr. Es ist super unterhaltsam, tiefgründig und verbindend. Wer könnte darauf nicht total Bock haben?

Ganz viel Spaß beim Ausprobieren!

Love,
Nasti

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